Hunde, Katzen, Hühner und Co: Was Tieren bei Hitze hilft

Stand: 24.07.2022, 10:53 Uhr

Temperaturen von über 30 Grad können nicht nur für Menschen eine Qual sein, sondern auch für Hunde, Katzen oder auch Nutztiere. Was Menschen für (Haus-) Tiere tun können.

Im Gegensatz zum Menschen können sich viele Tiere nicht durch Schwitzen abkühlen, sondern vor allem durch Hecheln und Trinken. Flüssigkeit ist deshalb überlebenswichtig, um die Tiere vor Austrocknung und einem lebensbedrohlichen Anstieg der Körpertemperatur zu schützen. "Ausreichend Trinkwasser muss den Tieren immer zur Verfügung stehen", empfiehlt der Deutsche Tierschutzbund. Mineralwasser mit Kohlensäure sei allerdings nicht geeignet.

Nicht tagsüber mit dem Hund Gassi gehen

Achtung bei Spaziergängen: Der Deutsche Tierschutzbund rät, Spaziergänge mit dem Hund in die Morgen- und Abendstunden zu verlegen - dann sind die Temperaturen gemäßigter. Ansonsten drohten vor allem bei älteren Tieren Kreislaufprobleme.

Das Fell von Hunden sollte zudem nicht zu kurz geschoren werden. Denn auf unbehaarten Stellen könnten auch Vierbeiner einen Sonnenbrand bekommen.

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Bei Symptomen auf Hitzschlag so schnell wie möglich zum Tierarzt

Für Hunde wie auch Katzen sollte es zudem immer möglich sein, sich in den Schatten zurückzuziehen. In der Wohnung oder im Haus können auch feuchte Handtücher aufgehängt werden. Besonders wichtig: An heißen Tagen dürfen Hunde und andere Tiere auf keinen Fall in einem parkenden Auto gelassen werden.

Treten beim Hund oder bei einer Katze Symptome auf, die auf einen Hitzschlag hindeuten, gilt: So schnell wie möglich einen Tierarzt aufsuchen. Erste Anzeichen seien etwa starkes Hecheln und Unruhe, ein Hinweis auf lebensgefährliche Kreislaufprobleme seien beispielsweise flache Atmung und apathisches Verhalten.

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Kühle Steinplatten können helfen

Nicht ratsam ist es, im Käfig oder im Außengehege lebende Tiere, wie etwa Kaninchen, schutzlos der Sonne auszusetzen. Helfen können etwa Schatten spendende Häuschen, kühle Steinplatten oder feuchte Handtücher, die über das Gehege gelegt werden. Die Tierhalter sollten darauf achten, dass immer ausreichend Wasser zur Verfügung steht - das Nass verdunstet bei Hitze schneller.

Haustiere brauchen bei Hitze frische Luft. Allerdings sollten Käfige nicht im Durchzug stehen. Denn was den Menschen die heißen Temperaturen erträglicher macht, kann bei Tieren folgenschwere Erkrankungen nach sich ziehen.

Füttern zur richtigen Uhrzeit

Wer Hühner im Garten hat oder sie als Landwirt hält, kann ähnliche Tipps zu Schatten, Kühlung und Wasser beachten. Laut dem niedersächsischen Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz sollten Geflügelhalter zudem Hitzestress vermeiden. Denn: Auch "Hühner und Puten können nicht schwitzen."

Bei Hühnern und anderen Nutztieren sei zudem eine Verschiebung der Fütterung in die kühleren Abend- und Nachtstunden sinnvoll, so das Ministerium. Und: "Tierhalter, die Rinder, Schafe oder Pferde auf der Weide halten, sollten bei starker Sonneneinstrahlung für einen Unterstand und für Zugang zu ausreichend Wasser sorgen." Bei Hitze schwinde die Futtergrundlage auf der Weide, Tierhalter sollten bei Bedarf zufüttern.

Kreativität für Schatten und Abkühlung gefragt

Ansonsten ist bei Haustierbesitzern oder Tierhaltern Kreativität gefragt: Sei es ein Planschbecken für den Hund, eine Wassersprühflasche, mit der vorsichtig der Wellensittich besprüht wird oder eine Frisur für das Pferd, um an besonders heißen Tagen die Mähne zu bändigen. Die Symptome des Tieres - von Hecheln bis insbesondere bei Pferden schaumigem Schweiß - zeigen, was es braucht.

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