Demo in Düsseldorf: 100 Tage Hamas-Angriff

00:23 Min. Verfügbar bis 14.01.2026

Kundgebung in Düsseldorf: Jüdische Gemeinde erinnert an Geiseln

Stand: 14.01.2024, 19:53 Uhr

In Düsseldorf hat die Jüdische Gemeinde 100 Tage nach dem Terrorangriff mit einer Kundgebung an die 136 Geiseln erinnert, die nach wie vor von der Hamas gefangen gehalten werden.

Einige hundert Menschen haben sich in der Düsseldorfer Innenstadt unter dem Motto "100 Tage in der Hölle" versammelt. Viele halten kleine Bilder von Geiseln vor sich, tragen rote Stoffblumen, umarmen sich oder haben sich eine Israel-Flagge umgehängt.

"Nie wieder ist jetzt"

Menschen versammeln sich in Düsseldorf, viele halten Schilder, vereinzelt sind Israel-Flaggen zu sehen

Demonstranten in Düsseldorf

Auch bekannte Slogans wie "Bring them home now" oder "Nie wieder ist jetzt" sind zu lesen und zu hören. Die Rednerinnen und Redner stellen stellvertretend einige der Geiseln vor. Es sei ihnen vor allem wichtig, das Schicksal der Geiseln wieder in Erinnerung zu rufen, weil der Fokus der Öffentlichkeit 100 Tage nach dem Hamas-Angriff auf Israel inzwischen woanders liege, sagten Teilnehmer gegenüber dem WDR.

Berliner Demonstration erinnert an die Geiseln der Hamas

Auch in Berlin wurde protestestiert

Auch in Berlin fand heute eine Demonstration statt. Dort gedachten die Deutsch-Israelische Gesellschaft (DIG) und die israelische Botschaft der von der Hamas aus Israel entführten Menschen. An dem Demonstrationszug hätten sich 600 Menschen beteiligt.

100 Tage Hamas-Angriff auf Israel 

Seit dem gestrigen Samstag ist es 100 Tage her, dass Hamas-Terroristen Israel überfallen haben. Mehr als 1.200 Menschen wurden getötet, rund 250 Geiseln sind in den Gazastreifen verschleppt worden. Seitdem attackiert Israel massiv den Gazastreifen, um die Hamas zu zerstören.

In Israel erinnerten die Menschen seit dem Samstagabend mit mehreren Veranstaltungen an den Angriff der Terrorgruppe. Bei einer Massenkundgebung in Tel Aviv machten nach Angaben von Organisatoren etwa 120.000 Menschen auf das Schicksal der Geiseln aufmerksam.

Plakate zeigen die Bilder von jungen Menschen, die von der Hamas als Geiseln genommen wurden, und der Forderung sie freizulassen

Plakate mit den Gesichtern von Geiseln

Tausende demonstrierten in Tel Aviv auch für einen Rücktritt von Ministerpräsident Netanyahu. Sie warfen seiner Regierung vor, nicht genug zu tun, um die im Gazastreifen weiter festgehaltenen Geiseln nach Hause zu holen. Hunderte israelische Unternehmen traten am Sonntag als Zeichen der Solidarität mit den Geiseln in einen 100 Minuten langen Streik.

Immer noch zahlreiche Geiseln im Gazastreifen

Außenministerin Annalena Baerbock bekräftigte ihre Hoffnung auf eine Freilassung aller Geiseln, die sich noch in der Gewalt der Hamas befinden. "Wir geben nicht auf, wir lassen in unserer Arbeit nicht nach, bis alle Geiseln der Hamas wieder zu Hause sind", schrieb Baerbock am Sonntag auf der Plattform X (einst Twitter). "Seit 100 Tagen fehlen Kinder, Eltern, Brüder, Schwestern, Freunde in #Israel. 100 Tage voll Ungewissheit, Verzweiflung, Trauer - und Hoffnung."

Israel geht davon aus, dass dort noch 136 Menschen festgehalten beziehungsweise deren Leichen nicht herausgegeben werden.

Unsere Quellen:

  • WDR-Reporter
  • dpa
  • epd

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