Hacker-Wettbewerb in Bonn: Wer ist am schnellsten?
Stand: 26.11.2022, 17:53 Uhr
60 Hacker haben sich in Bonn zum Duell getroffen, darunter viele Studierende von Cyber-Security-Studiengängen in Bochum, Paderborn oder Sankt Augustin. Die meisten gehen in Drei-Mann-Teams an den Start, um die Aufgaben zu lösen. Die schnellsten gewinnen.
Der Ort, wo sich die Hacker-Elite aus ganz Deutschland trifft, ist ein unscheinbares Bürogebäude, mitten im alten Regierungs- und Botschaftsviertel in Bonn. Hier hat der IT-Riese IBM eine Niederlassung und stellt seine Räume für den Wettbewerb "Capture the Flag" (CTF) zur Verfügung. Nebenan gammelt das Haus der ehemaligen iranischen Botschaft vor sich hin.
Zu Hauptstadt-Zeiten wäre diese Veranstaltung hoch verdächtig gewesen, doch heute steht der Spaß im Vordergrund und die Vernetzung und der Austausch mit Gleichgesinnten. Ein Team der Universität Paderborn "UPB Hack" sitzt in einem offenen Raum eingerahmt von Vorhängen. Das sieht sehr futuristisch aus.
Internetseiten knacken
Auf ihren Laptops versuchen die Cyber-Security-Studenten, eine extra für den Wettbewerb eingerichtete Internetseite zu knacken. Die Euskirchener Cyber-Security-Firma Laokoon und die IT-Beratung CGI aus Köln haben sie eingerichtet, über die Plattform "Hack The Box". Die Herausforderung ist es, Passwort und Nutzername zu finden, um sich Zugang zum System zu verschaffen.
Wo ist Dylon Ellwood?
Eine weitere Aufgabe besteht darin, Aufenthaltsdaten über ein Online-Profil im Business-Netzwerk "LinkedIn" aufzuspüren. Auch hier haben die Veranstalter ein Profil nur für den Wettbewerb angelegt. Dylon Ellwood ist der CEO der Dystopian Security Agency. Sein Profil ist der Ausgangspunkt, um herauszufinden, wo er sich aufhält. Es ist eine digitale Schnitzeljagd.
Schweizer Student gewinnt
Am Ende gewinnt ein Student aus der Schweiz den Wettbewerb. Er war am schnellsten. Kein Wunder - schon in noch jüngeren Jahren hat er Weltkonzerne zur Cybersicherheit beraten. Als Preis bekommt er Fortbildungen im Wert von 25.000 Euro.