Guten Morgen, NRW!

Stand: 12.12.2024, 06:42 Uhr

Urteil im Fall Mouhamed Dramé erwartet • Säureangriff in Kaarst • Fackelmarsch bei Thyssenkrupp. Der Nachrichtenüberblick.

Einen guten Morgen aus dem WDR Newsroom wünschen Sabine Schmitt und Andreas Poulakos.

THEMA DES TAGES

Urteil im Fall Mouhamed Dramé erwartet • Der 16-jährige Mouhamed Dramé war im August 2022 im Innenhof einer Dortmunder Jugendeinrichtung mit fünf Schüssen aus der Maschinenpistole eines Polizisten getötet worden. Heute soll am Landgericht Dortmund das Urteil gesprochen werden. Die Staatsanwaltschaft hat zehn Monate Haft auf Bewährung für den Einsatzleiter gefordert – er habe zu früh und ohne Alternativen zu prüfen den Einsatz von Tasern und Pfefferspray angeordnet.

Für die anderen vier angeklagten Polizisten forderte die Staatsanwaltschaft Freisprüche - darunter auch für den, der die Schüsse abgegeben hatte. Rassistische Motive seien nicht zu erkennen.

Der suizidgefährdete Dramé war erst von Pfefferspray getroffen worden und hatte sich dann mit einem Messer in der Hand in Richtung der Polizisten bewegt. Zwei Beamte schossen mit ihren Elektroschockpistolen, fast zeitgleich feuerte ein weiterer Polizist mit einer Maschinenpistole auf Dramé. Der Jugendliche starb im Krankenhaus.

WEITERE NACHRICHTEN

Säureangriff in Kaarst In Kaarst am Niederrhein hat am Abend ein Unbekannter einen anderen Mann mit einer ätzenden Säure angegriffen und schwer verletzt. Der Vorfall ereignete sich an einer Waschanlage. Laut Zeugen schüttete der Täter seinem Opfer die Flüssigkeit ins Gesicht. Er ist noch auf der Flucht. Laut Polizei in Kaarst könnte es sich um einen gezielten Angriff handeln. Wie es dem Opfer geht, ist momentan unklar.

Fackelmarsch bei Thyssenkrupp • In Duisburg gibt es heute zwei Betriebsversammlungen auf dem Gelände des Landschaftspark Duisburg. Vor der zweiten Versammlung soll es am Nachmittag einen Fackelmarsch geben - als "sichtbares" Zeichen gegen die Pläne des Vorstandes. Thyssenkrupp will in Deutschland bis 2030 insgesamt 11.000 Jobs abbauen. Bereits gestern gab es eine Demo in Kreuztal gegen die Schließung des dortigen Werks.

Störung bei Whatsapp und anderen Diensten Eine technische Störung hat gestern Abend zu Beeinträchtigungen und Ausfällen bei Whatsapp, Instagram und Facebook geführt. Der US-Betreiber Meta bestätigte auf "X" weltweite Probleme bei den Diensten, äußerte sich aber nicht zu den Gründen. Insbesondere Nutzer von Whatsapp hatten gemeldet, dass sie zwischenzeitlich keine Nachrichten empfangen oder verschicken können.

Pistorius offen für Zusammenarbeit mit syrischer Führung Nach dem Ende der Assad-Regierung in Syrien will Verteidigungsminister Boris Pistorius das deutsche Engagement in der Region verstärken. In einem ARD-Interview warnte er vor einem Rückzug Deutschlands. "Europa, Deutschland kann und darf sich nicht erlauben, hier nur Zuschauer zu sein." Pistorius hält auch eine Kooperation mit der neuen Führung in Syrien für möglich - vorausgesetzt, sie schafft stabile Verhältnisse im Land. Er plädierte außerdem für ein stärkeres Engagement der Bundeswehr im Irak.

Diskussion um Rauchverbot in Holzwickede Der Kulturausschuss der Gemeinde Holzwickede hat ein Rauchverbot bei öffentlichen Freiluft-Veranstaltungen wie städtischen Konzerten, dem Weihnachtsmarkt oder dem Wochenmarkt beschlossen. Anlass war ein Antrag von "Die Partei", die es nicht richtig findet, dass bisher nur der Cannabis-Konsum bei solchen Anlässen verboten ist. Heute soll der Rat noch mal über das Rauchverbot abstimmen. Die CDU hat Widerspruch gegen den Beschluss eingelegt.

A40 bei Bochum wird wieder freigegeben • Gute Nachrichten für alle Autofahrer und Pendler im Ruhrgebiet: Die A40 bei Bochum wird heute wieder für den Verkehr freigegeben. Das passiert in zwei Schritten: Heute wird zunächst die Fahrtrichtung Dortmund für den Verkehr geöffnet. In der Nacht zu morgen folgt die Freigabe der Fahrtrichtung Essen. Danach kann der Verkehr auf der wichtigen Ost-West-Verbindung wieder in beiden Richtungen über die neue Brücke fließen.

Journalist in Gaza | Bildquelle: AFP, ZAIN JAAFAR

54 Journalisten bei ihrer Arbeit getötet • Die Organisation Reporter ohne Grenzen zählt in ihrer Jahresbilanz 2024 bislang 54 getötete Journalistinnen und Journalisten. Die Zahl der Todesopfer in Kriegsgebieten erreicht damit den höchsten Stand seit fünf Jahren. Die Statistik berücksichtigt alle bis zum 1. Dezember bekannt gewordenen Fälle. Die gefährlichste Region für Medienschaffende ist nach Angaben von Reporter ohne Grenzen der Gazastreifen.

Garzweiler bekommt Internationale Gartenausstellung • Der Braunkohletagebau Garzweiler wird 2037 Austragungsort der Internationalen Gartenausstellung. Das hat die Deutsche Bundesgartenschau-Gesellschaft gestern Abend entschieden. Das Projekt dahinter ist groß: Bis zu zwei Millionen Menschen werden laut einer Prognose erwartet. Die Kosten belaufen sich nach Schätzungen auf mehr als 300 Millionen Euro.

Die eingestürzte Carolabrücke in Dresden | Bildquelle: AFP / Jens Schlueter

Carolabrücke in Dresden muss komplett abgerissen werden • Die Dresdner Carolabrücke muss nach ihrem teilweisen Einsturz vor drei Monaten vollständig abgerissen werden. Wie die Stadt mitteilte, sind die Schäden zu massiv für eine Reparatur. Ein wissenschaftliches Gutachten nennt Korrosionsschäden und Materialermüdung als Einsturzursachen. Die Experten betonen, dass der Einsturz mit üblichen Prüfmethoden nicht vorhersehbar war.

DAS WETTER IN NRW

Bewölkt und kühl • Es bleibt heute meist bewölkt und kühl. In den Tälern und flachen Regionen ist es von früh an bedeckt. Die Berggipfel in Sauerland und Eifel bekommen etwas Sonne ab, da sie über den Wolken liegen. Im Laufe des Tages kommt dort auch mehr Sonne durch. Am Niederrhein und nördlich der Ruhr bleibt es den ganzen Tag grau. Die Temperaturen liegen zwischen 1 und 5 Grad bei schwachem Wind.

Und übrigens ...

Birgit (23) aus Wuppertal | Bildquelle: WDR

Halbzeit: Das 12. Türchen im WDR aktuell Adventskalender • Im WDR-aktuell-Adventskalender stellen wir bis Heiligabend täglich junge Menschen vor, die sich ehrenamtlich engagieren. Unser Türchen Nummer 12: Birgit (23) hält in Wuppertal die Erinnerungen von NS-Opfern lebendig. Ein Holocaust-Überlebender hat Birgit vor seinem Tod seine Lebensgeschichte anvertraut. "Ich möchte, dass diese Geschichte nicht in Vergessenheit gerät", sagt sie. Als Zweitzeugin erzählt sie in Workshops in Schulen, klärt über Antisemitismus auf. Ihre Botschaft: "Nie wieder ist jetzt."

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