Verdi begründete die Warnstreiks mit festgefahrenen Tarifverhandlungen. Die Gewerkschaft verlangt für die rund 17.000 Beschäftigten unter anderem die Anerkennung der regionalen Flächentarifverträge des Einzelhandels sowie den Insolvenzschutz für Zeitgutschriften und Zahlungsansprüche, die nicht mit der monatlichen Vergütung fällig sind.
"Die Belegschaften stecken seit vielen Jahren Geld in die Sanierung des Unternehmens und verzichten auf bis zu 5.500 Euro jedes Jahr", so Verhandlungsführer Marcel Schäuble. Dass die Arbeitgeber jetzt erneut Lohnverzicht forderten, bringe Menschen bei Galeria auf die Straße.
Warnstreiks auch am Karsamstag
Die Gewerkschaft hat eigenen Angaben zufolge auch Beschäftigte in Filialen in Bayern, Berlin, Hessen und Rheinland-Pfalz zu Warnstreiks aufgerufen. Bereits am Karsamstag hatten nach Gewerkschaftsangaben knapp 1.000 Galeria-Beschäftigte in Hamburg, Baden-Württemberg und Hessen die Arbeit niedergelegt. Trotz der Warnstreiks blieben nach Unternehmensangaben aber sämtliche Filialen geöffnet.
Zuletzt gab es Protestaktionen, weil der insolvente Warenhaus-Konzern 47 seiner 129 Filialen schließen will. Die Schließungen sind Teil eines Sanierungsplans, der von den Gläubigern gebilligt wurde. Das würde den Verlust von tausenden Arbeitsplätzen bedeuten.
Kritik vom Galeria-Vorstand
Der Galeria-Vorstand hatte Pläne für die Warnstreiks kritisiert. "Die geplanten Streikmaßnahmen sind offensichtlich rechtswidrig und drohen ruinöse Schäden zu verursachen, für die Sie haftbar zu machen wären", schrieben Konzernchef Miguel Müllenbach und der Galeria-Generalbevollmächtigte Arndt Geiwitz an die Verdi-Spitze. Der Brief lag dem Portal "Business Insider" vor.