Bund und Länder haben für das 49-Euro-Ticket nicht nur das Startdatum 1. Mai besprochen - sondern auch, dass es einen Jobticket-Rabatt geben soll.
Und das soll so funktionieren: Wenn Arbeitgeber ihren Beschäftigten das Ticket für mindestens 25 Prozent weniger überlassen, geben Bund und Länder nochmal einen Abschlag von fünf Prozent dazu. Für Arbeitnehmerinnen und -Nehmer könnte das Deutschlandticket so also noch einmal mindestens 30 Prozent weniger kosten.
NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) sagte nach der Sitzung der Verkehrsministerkonferenz, die Einigung zum Jobticket freue ihn besonders: "Das wird das Deutschlandticket nochmal günstiger machen und attraktiver gestalten." Vorher hatte Krischer noch gesagt, dass die Länder über weitere Rabatte - etwa für Studierende und Azubis - allein entscheiden müssten. Sie müssten die Kosten dafür dann auch selbst übernehmen.
VDV befürwortet Jobticket-Rabatt
Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) befürwortete einen Rabatt auf das 49-Euro-Ticket für Arbeitgeber beim Kauf bestimmter Kontingente. "Das Jobticket gehört im ÖPNV zu den am meisten verkauften Tickets, aktuell haben wir mehrere Millionen Abonnentinnen und Abonnenten in diesem Segment", teilte VDV-Hauptgeschäftsführer Oliver Wolff auf Anfrage mit.
"Aber es gibt noch großes Potenzial, um neue Fahrgäste beziehungsweise Arbeitgeber dafür zu gewinnen." Alles, was das Deutschlandticket als Jaobticket attraktiver mache, helfe.
Noch nicht geklärt hat sich dpa-Informationen zufolge, ob es das Deutschlandticket nur digital oder auch auf Papier geben soll. Krischer hatte zuvor gesagt: "Wir sind alle einig, dass es ein digitales Ticket werden soll." In einer kurzen Übergangszeit sei aber ein Papierticket nötig. "Die Systeme zur Kontrolle sind oft unterschiedlich, da muss die Technik noch synchronisiert werden. Ich kann mich auf ein Papierticket für den Übergang einlassen." Er hoffe, dass dies Bundesminister Volker Wissing (FDP) auch könne.
Deutschlandticket für 49 Euro wird Tarifstrukturen verändern
Ein anderes Thema sei die Frage der Tarifgenehmigungen. Das Deutschlandticket müsste eigentlich in den Verkehrsverbünden von den Aufsichtsbehörden jeweils als neuer Tarif genehmigt werden.
"Das wären Hunderte von Genehmigungen, so ist das geltende Recht", so Krischer. "Ich erwarte da vom Bund Flexibilität, dass man die gesetzliche Möglichkeit schafft, dass das Deutschlandticket einmal oder mindestens auf Länderebene genehmigt wird und dann überall gilt."
Krischer sagte mit Blick auf das 49-Euro-Ticket: "Die Zäsur wird absolut tief sein. Das Deutschlandticket ist eine kleine Revolution, es wird die kompletten Tarifstrukturen überall in Deutschland verändern. Das, was wir bisher gesehen haben, wird es in der Form nicht mehr geben. Der ÖPNV wird für viele Menschen attraktiver, die ihn bisher wegen zu komplexer Tarifstrukturen und hoher Preise nicht nutzen. Eine zweistellige Millionenzahl verkaufter Deutschlandtickets wäre sicher ein Erfolg."