Pläne für 49-Euro-Ticket: ADFC kritisiert VRR

Stand: 20.01.2023, 19:49 Uhr

Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club hat große Kritik an Plänen des VRR. Der hatte angekündigt, dass es zum Start des 49-Euro-Tickets im Frühjahr ein zusätzliches Abo zur Mitnahme von Fahrrädern geben soll.

"Wer den Umweltverbund stärken will, darf keine Extragebühren für Fahrräder einführen", - so die zentrale Kritik des ADFC. Das zusätzliche Abo soll monatlich 29 Euro kosten. Gelten soll es ab Mai - als zusätzliches Angebot zum Deutschlandticket, das ebenfalls ab dem 1. Mai beim VRR erhältlich sein soll. Dass Fahrradfahrer vom VRR dann zusätzlich zur Kasse gebeten werden sollen, sorgt beim ADFC NRW allerdings für Unverständnis.

Denn während man zum Beispiel bei Abos wie dem Ticket 2000 aktuell keinen Extrapreis zur Mitnahme von Fahrrädern zahlen muss, würde sich das beim 49-Euro-Ticket nun ändern. Ein Fahrrad mitzunehmen soll, wenn es nach dem ADFC geht, in Regionalbahnen aber leicht und selbstverständlich möglich sein.

ADFC sieht NRW-Verkehrsministerium in der Pflicht

Der Club fordert deshalb, dass Fahrräder im Nahverkehr zukünftig kostenlos mitgenommen werden dürfen. Solange es nicht genügend Fahrradabstellplätze an den Bahnhöfen gibt, solange Leihradsysteme nicht flächendeckend verfügbar sind, sei die Fahrradmitnahme für viele Menschen die einzige Lösung, in akzeptabler Zeit von A nach B zu kommen.

Der ADFC bemängelt außerdem, dass diese Regel auch erst mal nur im VRR-Gebiet gelten soll. Denn andere Verkehrsverbünde in NRW hätten bisher noch keine solchen Pläne. Der Verkehrsverbund Rhein-Sieg habe auf ADFC-Anfrage noch keine Entscheidung getroffen, auch von Westfalen-Tarif und dem Aachener Verkehrsverbund stehen die Antworten noch aus.

Hier sei das NRW-Verkehrsministerium in der Pflicht, so der ADFC. Er fordert das Ministerium auf sich für eine einheitliche Lösung einzusetzen.

Über dieses Thema haben wir auch am 20. Januar im Radio bei WDR 2 in der Lokalzeit Rhein/Ruhr um 15:30 Uhr berichtet.