Die Hersteller dürfen sie demnach ins Ausland verkaufen, weil sie offiziell als Jagd- oder Sportwaffen gelten und deshalb nicht unter das Kriegswaffen-Kontrollgesetz fallen. Über Drittstaaten gelangten die Waffen dann nach Russland. Es geht um etwa 7.300 Schusswaffen und fast acht Millionen Schuss Munitionen westlicher Hersteller, die russische Firmen importiert haben. Das ergaben Recherchen des Recherchezentrums Correctiv in der staatlichen russischen Datenbank für Import-Zertifizierungen. Zu den Herstellern gehören demnach auch mehrere deutsche Firmen: die Waffenproduzenten Blaser GmbH aus dem Allgäu und Merkel Jagd- und Sportwaffen aus Thüringen sowie die Munitionshersteller Nammo Schönebeck, RWS und Ruag Ammotech.
Russische posieren mit Waffen westlicher Hersteller
Einige der Waffentypen, die sich in der Importstatistik finden, waren in den vergangenen Monaten offenbar in der Ukraine im Kriegseinsatz. Das zeige eine Reihe von Social Media-Posts, die Correctiv auf den Kanälen Telegram und X (früher Twitter) fand. Dort posierten russische Offizielle und Söldner der Wagner-Truppe mit Waffen westlicher Hersteller in der Ukraine. Zudem boten Handelsportale bei Telegram, die als Bezugsquellen für Wagner gelten, in Russland Waffen deutscher Hersteller zum Kauf an – und bei einer Waffenmesse in Moskau seine kürzlich unter anderem Gewehre des deutschen Herstellers Blaser ausgestellt worden.
Hier gibt es die Correctiv-Recherche zum Nachlesen:
Unsere Quellen:
- Mitteilung Correctiv