Weihnachtssingen im BVB-Stadion
01:00 Min.. Verfügbar bis 17.12.2025.
Weltrekord beim Weihnachtssingen im BVB-Stadion
Stand: 17.12.2023, 20:49 Uhr
Es ist eine schöne Tradition geworden: In der Woche vor Weihnachten lädt Fußball-Bundesligist Borussia Dortmund zum Weihnachtssingen in sein Stadion. Da rückt die durchwachsene Bundesliga-Saison des BVB kurz mal in den Hintergrund.
Renate Bunde strahlt über das ganze Gesicht. Die Hagenerin ist dick eingemummelt, mit Stirnband und langer Daunenjacke. Als erfahrene Teilnehmerin des BVB-Weihnachtssingens weiß sie: im Stadion kann es kalt werden. Bunde ist mit ihrem Mann Jörg Windbüchler schon mehrfach dabei gewesen, wenn statt „Heja BVB!“ auch „O du Fröhliche“ oder „Feliz Navidad“ gesungen wird.
v.l.n.r.: Renate Bunde, Jörg Windbüchler, Angelika Windbüchler, Jürgen Bunde
„Wir haben unsere Eltern heute damit überrascht“, erzählt Renate Bunde. Ihre Schwiegermutter Angelika Windbüchler sowie Bundes Vater Jürgen wissen noch nicht so recht, was da auf sie zukommt. „Ich bin echt aufgeregt“, ruft Angelika Windbüchler und klammert sich an das Heißgetränk, das ihre Hände schön warmhält, „das ist nämlich mein erster Besuch hier im Stadion überhaupt.“
Liedtexte werden auf Rasen projiziert
Als die Dämmerung gegen kurz nach 16 Uhr einsetzt, wird die Stimmung im ehemaligen Westfalenstadion so richtig heimelig. Dortmunds Stadionsprecher Norbert Dickel führt durchs Programm, wird dabei unterstützt von 1LIVE-Moderator Daniel Danger. Wer vor dem Stadion keinen Liedtext bekommen hat, braucht nur auf die LED-Wände des Stadions zu schauen – oder auf den Rasenplatz, auf den mit Lasern die zu singenden Strophen projiziert werden.
Liedtexte werden im BVB-Stadion auf den Rasen projiziert
Ohne Flutlicht, dafür mit vielen Scheinwerfern und Lichtern illuminiert, wird das BVB-Stadion an diesem dritten Advent zum Schauplatz einer riesigen, fröhlichen Weihnachtsfeier. Als Lieder wie „Rudolph, the Red-Nosed Reindeer“ oder „In der Weihnachtsbäckerei“ längst für gute vorweihnachtliche Laune gesorgt haben, betritt Olaf Kuchenbecker vom Rekord-Institut für Deutschland die Bühne. Am Mikro bei Nobby Dickel erklärt Kuchenbecker: „Wenn gleich, beim Lied ,Kling, Glöckchen, klingelingeling‘, hier alle mitsingen, gehen wir von einem neuen Weltrekord im Weihnachtsliedersingen, gemessen an der Anzahl der Teilnehmenden, aus.“
Beim Singen ist Dortmund Spitzenreiter
Nur wenige Minuten später ist es amtlich: Der BVB und seine Fans holen sich den Weltrekord. Denn amtliche 73.056 Menschen, die eines der blitzschnell vergriffenen Tickets ergattern konnten, haben erfolgreich beim berühmten Weihnachtslied mitgesungen. Wenn es schon in der Bundesliga nicht so läuft, dann doch wenigstens beim Singen.
Die vierte Ausgabe von „Dortmund singt Weihnachtslieder“ darf wohl durchaus wieder als Erfolg gesehen werden. Dafür sorgen auch Stars wie Musical-Darsteller und DSDS-Gewinner Alexander Klaws (singt u.a. „Feliz Navidad“), die in Dortmund geborene Jo Marie Dominiak („Leuchte auf, mein Stern Borussia“) oder die Brasspop-Band Querbeat aus Bonn, die Kölsche Akzente nach Westfalen bringt. Und als kurz vor Schluss auch noch Spieler und Verantwortliche des BVB die Bühne betreten, da ist die Welt in Dortmund trotz des enttäuschenden 1:1-Unentschiedens am Vortag in Augsburg für einen Moment wieder heile.
Es gibt nicht nur eine Borussia
„Das ist wirklich großartig hier“, sagt eine Frau, die namentlich nicht genannt werden will, die aber deutlich sichtbar und stolz einen Schal von Borussia Mönchengladbach um den Hals trägt. „Ich mag das Stadion – und ich mag die Stimmung. Da bekommt man richtig Lust auf Weihnachten. Und da ist es doch auch völlig egal, dass ich zu Gladbach halte. Ich komme immer gerne hierhin.“