Toni Kroos

Toni Kroos wirbt zum EM-Auftakt für das DRK um Blutspenden

Stand: 14.06.2024, 21:48 Uhr

Am Freitag beginnt nicht nur die Fußball-EM - es ist auch Weltblutspendetag. Nationalspieler Toni Kroos macht sich in der neuesten DRK-Kampagne dafür stark, als Spender Leben zu retten.

Eine Blutspende kann bis zu drei Leben retten - "dabei dauert die reine Blutspende im Schnitt nur 15 Minuten", sagt Kroos im neuesten Werbespot, mit dem das Deutsche Rote Kreuz (DRK) neue Blutspender gewinnen will. "Denn erst wenns fehlt, fällts auf", endet Kroos.

Internationaler Vergleich zum Weltblutspendetag

03:24 Min. Verfügbar bis 14.06.2026


Stephan David Küpper

DRK-Pressesprecher Stephan David Küpper

Es fehlt derzeit zwar noch nicht, wie Stephan David Küpper, Pressesprecher vom DRK-Blutspendedienst West versichert - soweit dürfe es aber auch nie kommen. Eine der zentralen Herausforderungen, um die Bevölkerung zuverlässig mit Blut zu versorgen, sei die vorausschauende Planung. Es sei klar, dass das DRK, das immerhin 75 Prozent der Blutversorgung in Deutschland abdecke, mit der Fußball-EM und den Sommerferien vor herausfordernden Wochen stehe.

Da sei einfach viel "Ablenkung im System". Man habe die Blutspendetermine deswegen an den NRW-Spielorten Dortmund, Gelsenkirchen, Düsseldorf und Köln auf den Spielplan der EM abgestimmt.

Wir brauchen bei den Blutspenden eine sanfte Kontinuität, dann sind wir gut aufgestellt. DRK-Pressesprecher Stephan David Küpper

Eine gleich verteilte Spendebereitschaft über das Jahr ist aus DRK-Sicht der Idealfall, gleichzeitig aber auch Wunschdenken. "Wenn die Menschen sehr mobil werden, wie beispielsweise im Mai mit den vielen Feiertagen, spüren wir das enorm", sagt Küpper im WDR-Interview. Die Spenden werden weniger, gleichzeitig müsse man aber für Krebspatienten und -patientinnen eine tägliche Versorgung sicherstellen.

Angespannte Lage: Es gibt viel zu wenige Blutspenden

Aktuelle Stunde 14.06.2024 36:01 Min. UT Verfügbar bis 14.06.2026 WDR Von Anne Bielefeld

DRK hat 2023 mehr als 3.000.000 Blutspenden gesammelt

Einen Tagesbedarf von vier bis fünf Tagen wolle man immer im Kühllager haben. Als groben Richtwert benötige man in Deutschland werktäglich 15.000 Blutspenden. Das DRK hat 2023 mehr als 3.000.000 Spende gesammelt, der Rest komme etwa über Spender in Kliniken.

Grafik- Blutspendedienste

Wer verträgt welche Blutspende?

Gebraucht wird das Blut neben der Behandlung von Krebsfällen nach schweren Unfällen oder auch größeren Operationen mit viel Blutverlust. Um eine Gefährdung der Versorgung zu vermeiden, habe man beim DRK ein "Frühwarnsystem" installiert, das die Lagerbestände im Blick behalte. Drohe eine Verknappung, müsse man öffentlich Alarm schlagen. "Wir wollen nicht in den Alarmmodus kommen, weil sich das auch abnutzt", aber manchmal gehe es nicht anders, so Küpper.

Da werden die Herausforderungen laut Küpper in der Zukunft nicht kleiner. Die geburtenstarken Jahrgänge kommen langsam in das Alter, wo viele als Spender ausfallen. Zwar gibt es, sobald man 18 Jahre alt ist, zwar eigentlich kein Alterslimit für Spender, aber je nach Gesundheit oder auch wegen der Einnahme bestimmter Medikamente steigt die Wahrscheinlichkeit, dass man ausscheidet.

Weltblutspendetag: herausfordernde Wochen

00:58 Min. Verfügbar bis 14.06.2026


Um Versorgungslücken erst gar nicht auftreten zu lassen, geht das DRK bei der Gewinnung neuer Spender seit der Corona-Pandemie neue Wege. Damals - als man an Schulen und Unis keine Spendetermine durchführen konnte, fing das Rote Kreuz damit an, über Pop-up-Spendestationen in Einkaufszentren neue Gruppen zu erschließen, berichtet Küpper: "Wir haben gesehen - okay, das funktioniert."

Die regelmäßige Spende ist sowas wie ein Gesundheitscheck. DRK-Sprecher Stephan David Küpper
Junge Frau spendet Blut

Junge Frau spendet Blut.

So plant man, das absehbare demografische Problem bei den Blutspenden in den Griff zu bekommen. Tatsächlich habe die Zahl der Erstspender bei den mobilen Stationen deutlich über jenen der sonst üblichen Termine in Turnhallen oder ähnlichen festen Anlaufstellen gelegen: "Wir schaffen so eine Spender-Bindung und erreichen ein wesentlich jüngeres Klientel." Überzeuge man im Einkaufszentrum einen 30-Jährigen, könne der noch jahrelang Blut spenden.

Gesundheitscheck durch regelmäßige Bluttests

Neben den Leben, die man retten kann, wenn man in nur 15 Minuten 500 Milliliter spendet, kommt man durch die regelmäßige Spende in den Genuss eines Gesundheitschecks. Küpper betont, dass die Spende den Besuch beim Hausarzt zwar nicht ersetze, aber Puls und Blutdruck werden kontrolliert, und würden bei der Überprüfung des Blutes Krankheiten wie Hepatitis oder eine HIV-Infektion festgestellt, informiere man den Spender diskret über den Hausarzt.

"Wenn man von uns nichts hört, dann weiß man, es ist alles okay", sagt Küpper. Und in der Regel hörten die Spender auch nichts. Registrieren müssten sie sich aber alle lassen, da man eine Spende 30 Jahre lang zurückverfolgen können müsse.

Spenden können übrigens jede und jeder ab 18 Jahren, wenn das Körpergewicht mindestens 50 Kilogramm beträgt und mindestens 56 Tage seit der letzten Spende vergangen sind. Will man am selben Tag Sport treiben - so wie Toni Kroos am Freitagabend im EM-Eröffnungsspiel gegen Schottland -, sollte man allerdings nicht spenden.

Unsere Quellen:

  • Gespräch mit DRK-Pressesprecher Stephan David Küpper
  • DRK-Blutspendedienst West
  • Nachrichtenagentur KNA

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