ADAC-Umfrage "Mobil in der Stadt"

WDR aktuell 30.01.2024 01:48 Min. Verfügbar bis 30.01.2026 WDR Von Philipp Wundersee

Mobilitätsumfrage des ADAC: Geringste Zufriedenheit in Duisburg und Köln

Stand: 30.01.2024, 12:06 Uhr

Der ADAC hat Verkehrsteilnehmer in 15 Städten nach ihrer Zufriedenheit gefragt. In der Umfrage landen die teilnehmenden fünf NRW-Städte auf den hinteren Plätzen.

Wie zufrieden sind Einwohner und Pendler mit der Mobilität in ihren Städten? Wie bewerten Autofahrer, Radler, Fußgänger und ÖPNV-Nutzer die Verkehrssituation? Was empfinden sie als positiv, was als eher schlecht? Diesen Fragen ist der ADAC in einer Umfrage in 15 deutschen Großstädten nachgegangen - fünf davon befinden sich in NRW.

Die Ergebnisse der laut ADAC repräsentativen Umfrage zeigen vor allem eines: Gerade Autofahrer in Köln, Düsseldorf, Dortmund, Essen und Duisburg sind mit der Verkehrssituation nicht zufrieden. Aber auch im Gesamtranking schneiden die fünf Städte im Westen eher schlecht ab und landen bestenfalls im Mittelfeld. Absolutes Schlusslicht ist Duisburg.

ADAC befragte 600 Verkehrsteilnehmer pro Stadt

Im Rahmen der Erhebung befragte der ADAC in jeder der Städte 600 Menschen, die älter als 18 Jahre waren, die entweder in der jeweiligen Stadt wohnen oder an mindestens zwei Tagen pro Woche in der Stadt unterwegs sind. Insgesamt wurden so 9.105 Befragungen durchgeführt.

Darin ging es um die Zufriedenheit der Befragten mit bestimmten Fortbewegungsmitteln und den Rahmenbedingungen, die in den Städten dafür herrschen. Je nachdem ob die Antworten positiv oder negativ ausfielen, bekamen die Städte in den jeweiligen Kategorien Plus- oder Minuspunkte, die auf einer Skala von -100 bis +100 abgebildet werden.

Autofahrer unzufrieden mit Situation in NRW-Städten

Im Gesamtranking schnitten nur zwei der 15 Städte mit einer Bewertung im Minusbereich ab: Köln (-4) und Duisburg (-8). Laut ADAC zeigt das, dass etwas mehr als die Hälfte der Befragten eher unzufrieden mit der Verkehrssituation in den beiden Städten sei. Als der Automobilclub 2017 schon einmal die gleiche Befragung durchführte, fiel das Urteil nicht nur in Köln und Duisburg deutlich positiver aus.

Sowohl in Köln als auch in Duisburg waren vor allem Autofahrer unzufrieden. Aber auch in den anderen NRW-Städten bewerteten die Menschen, die mit dem Auto unterwegs waren, die Rahmenbedingungen eher als negativ. Grund dafür waren in erster Linie die Parkgebühren in den Innenstädten, das Baustellenmanagement der Städte und das Verhalten von E-Scooter-Fahrern.

Duisburg fällt auch beim ÖPNV durch

Schon ganz anders sieht es aus mit Blick auf den Verkehr mit Bussen und Bahnen in den fünf NRW Städten. Sowohl in Essen, Düsseldorf und Dortmund sind die befragten Einwohner und Pendler eher zufrieden mit dem Angebot. Verantwortlich dafür sind Aspekte wie die Haltestellendichte, die Länge der Wege beim Umsteigen aber auch das Sicherheitsgefühl in den Fahrzeugen. In Dortmund spielte zudem noch die Taktung bei den Verbindungen eine Rolle.

Die Befragten in Köln zeigten sich in puncto ÖPNV unentschlossen. Auch hier wurden Haltestellendichte und kurze Wege beim Umsteigen als positiv bewertet. Doch mehr als ein Drittel der Befragten störte sich an den hohen Ticketpreisen, der Unpünktlichkeit und dem Informationsmanagement der KVB.

Auch beim ÖPNV landete Duisburg auf dem letzten Platz. Zwar bewertete ein Drittel der Befragten auch hier die Haltestellendichte als positiv. Fast die Hälfte der Befragten war aber mit der Pünktlichkeit von Bussen und Bahnen unzufrieden und fanden die Informationen bei Störungen nicht ausreichend.

Fahrradfahrer in Essen eher zufrieden

Ein weiterer Schluss, den man basierend auf den Daten der Umfrage ziehen kann: Abgesehen von Essen wird die Verkehrssituation in den vier anderen Großstädte in NRW von Radfahrern eher negativ bewertet. Das liegt in Duisburg vor allem am Zustand der Radwege und dem Verhalten von E-Scooter-Fahrern. In Köln kommt zu diesen Punkten auch noch die Angst vor Unfällen dazu. Und in Düsseldorf bemängelten viele Radfahrer auch die Durchgängigkeit des Radwegenetzes.

In Essen hingegen lobten die Radfahrer vor allem, dass sie mit dem Fahrrad zuverlässig in der geplanten Zeit ihr Ziel erreichen können, was durchaus mit der Wartezeit an den Ampeln und der Direktheit der Radwege in Verbindung stehen könnte, die ebenfalls ein Drittel der Befragten als positiv bewertete.

Fußgänger in NRW-Großstädten zufrieden

Zufrieden mit der Verkehrslage in NRW-Städten sind hingegen die Fußgänger. Zwar ist Duisburg hier auch auf dem letzten Platz, dennoch bewerteten die Fußgänger in allen Städten die Verkehrssituation als positiv.

Vor allem in Düsseldorf und Dortmund lobten die Befragten das Angebot an gesicherten Querungsmöglichkeiten, die Direktheit der Wege sowie die Breite der Gehwege.

Quelle:

  • ADAC