RWE hat am Dienstag (09.01.2018) den Immerather Dom dem Erdboden gleichgemacht. Die ehemalige Pfarrkirche musste dem umstrittenen Braunkohlentagebau Garzweiler II weichen.
Obwohl RWE zwei Wochen für die Abbrucharbeiten veranschlagt hatte, war die Kirche schon am Dienstag nur noch ein großer Schutthaufen, nachdem die Doppelturmspitze des Wahrzeichens der Region gefallen war.
Protestaktion von Greenpeace
Mit Protesten wie am Montag (08.01.2018) wird nicht mehr gerechnet. Aufgrund mehrerer Aktionen von Greenpeace hatten die Arbeiten erst mit fünfstündiger Verspätung beginnen können. Aktivisten waren zunächst über die Absperrung geklettert und hatten sich an der Fassade der Kirche abgeseilt. Dort entfalteten sie ein Banner gegen den Braunkohle-Abbau, ketteten sich an einen Abrissbagger an und drangen in die Kirche ein. Die Polizei konnte die Aktion friedlich beenden.
RWE spricht von "Schauspiel gegen Braunkohle"
RWE hatte den Protest als "ein weiteres Schauspiel von Demonstranten gegen die Braunkohle" kritisiert. Diese werde jedoch gebraucht, sie trage ein Viertel zur deutschen Stromversorgung bei.
Blumen und Kerzen vor Kirche
Viele Menschen hatten in den vergangenen Tagen Abschied von der entwidmeten Kirche genommen. Vor dem Absperrzaun lagen zahlreiche Blumen, Kerzen brannten. Die markante neoromanische Kirche mit den beiden Türmen wurde in der Gegend liebevoll Dom genannt.
Immerather Dom: Vergangene Herrlichkeit
NRW2Go. 01.01.2017. 00:57 Min.. Verfügbar bis 30.12.2099. WDR.