Vor 50 Jahren: Erzbistum Köln startet Dialog mit dem Islam

WDR Zeitzeichen 20.09.2024 14:28 Min. Verfügbar bis 21.09.2099 WDR 5

Fast 2.000 Jahre ignoriert die katholische Kirche Judentum und Islam. Am 20.9.1974 entsteht im Bistum Köln die erste "Ökumenische Kontaktstelle für Nichtchristen".

Heute ist der Fachbereich Dialog in Köln ein wichtiges Netzwerk für interreligiöse Kontakte und Bildungsprogramme. Was einst als soziale Hilfestellung beginnt, entwickelt sich zu einer tiefen und nachhaltigen Zusammenarbeit, die weit über den reinen Austausch von Informationen hinausgeht. *** Das sind unsere wichtigsten Interviewpartner: Weihbischof Rolf Steinhäuser, Bischofsvikar für Ökumene und interreligiösen Dialog im Erzbistum Köln, Prof. Dr. Thomas Lemmen, Kath. Theologe und Islamwissenschaftler, Kath. Hochschule NRW ****


Im September 1974 gründet Kardinal Josef Höffner die "Ökumenische Kontaktstelle für Nichtchristen", die heute als "Fachbereich für interreligiösen Dialog" bekannt ist. Als Plattform für Begegnungen, Austausch und soziale Unterstützung ist die Einrichtung wegweisend und setzt ein starkes Zeichen für das Miteinander der Religionen.

Dieser Schritt hat seinen Ursprung im Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965), das einen tiefgreifenden Wandel in der katholischen Kirche markiert. Erstmals wird eine Öffnung gegenüber anderen Religionen, insbesondere dem Judentum und später auch dem Islam, eingeleitet und der Grundstein für den interreligiösen Dialog gelegt.

Das Erzbistum Köln leistet mit dem Fachbereich Dialog schon früh Pionierarbeit, und zeigt seit nun über 50 Jahren, dass der interreligiöse Austausch und das Miteinander der Religionen unverzichtbare Instrumente für den gesellschaftlichen Zusammenhalt sind.

In diesem Zeitzeichen erzählt Marfa Heimbach:
  • wie das Erzbistum Köln die Einladung zum muslimischen Gebet im Dom zunächst als "Betriebsunfall" bezeichnet,
  • und wie diese Geste Jahre später dann doch den Weg für den interreligiösen Dialog ebnen kann,
  • was die "Nostra Aetate" ist und was Papst Paul VI damit zutun hat,
  • welchen Einfluss globale politische Ereignisse, wie der Nahostkonflikt, auf die Arbeit des Erzbistums haben,
  • und warum der interreligiöse Dialog heute länst nicht mehr nur aus Gesprächen besteht und welches Ziel damit verfolgt wird.

Das sind unsere wichtigsten Interviewpartner:
  • Weihbischof Rolf Steinhäuser, Bischofsvikar für Ökumene und interreligiösen Dialog im Erzbistum Köln
  • Prof. Dr. Thomas Lemmen, Kath. Theologe und Islamwissenschaftler, Kath. Hochschule NRW
  • Dr. Werner Höbsch, Kath. Theologe, ehem. Leiter der Fachstelle Interreligiöser Dialog am Erzbistum Köln
  • Anna Maria Fischer, Kath.Theologin, Islamwissenschaftlerin, Leiterin der Fachstelle Interreligiöser Dialog am Erzbistum Köln
  • Ute Gau, Diplompädagogin, seit 1983 an der Fachstelle Interreligiöser Dialog am Erzbistum Köln
  • Dunya Elemenler, Politikwissenschaftlerin, Muslimische Vorsitzende der Christlich-Islamischen Gesellschaft
  • Werner Heidenreich, Ingenieur, Mitglied der Deutschen Buddhistischen Union

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Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen:
Autorin: Marfa Heimbach
Redaktion: Christoph Tiegel und Matti Hesse
Technik: Sarah Fitzek

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