Pink Floyd: The Dark Side Of The Moon

Ausstellung mit Plattencovern in Oberhausen

Stand: 24.01.2024, 10:47 Uhr

Plattencover, auf denen nicht die Band zu sehen ist, waren etwas radikal Neues. Die Ludwiggalerie Schloss Oberhausen zeigt die bahnbrechenden Designs des Studios Hipgnosis zu Alben von Pink Floyd, Led Zeppelin und vielen anderen.

Von Stefan Keim

Das Cover des Albums "The Dark Side of the Moon" von Pink Floyd ist ebenso berühmt wie die Musik. Ein weißer Lichtstrahl trifft auf ein Prisma und fächert sich auf in die Spektralfarben von violett bis rot, die Farben, die für das menschliche Auge sichtbar sind. Abstrakte Kunst auf einem Plattencover, das eigentlich der Werbung dienen soll. Nun hängt es in verschiedenen Versionen im Eingangsraum der Ausstellung "Hipgnosis Breathe".

Aubrey Powell und Storm Thorgerson haben Ende der sechziger Jahre das Designstudio Hipgnosis gegründet. Ihre Wohngemeinschaft war ein Treffpunkt der Londoner Musikszene. Der vor elf Jahren verstorbene Thorgerson war mit den Mitgliedern der Band Pink Floyd seit seiner Schulzeit befreundet. Der Name Hipgnosis soll sich auf ein Graffito beziehen, das Pink-Floyd-Sänger Syd Barrett auf die Wohnungstür der WG gemalt hat. Es verbindet die Begriffe hip und gnosis, das altgriechische Wort für "Wissen". Und natürlich schwingt auch die Hypnose mit.

Eines der spektakulärsten Plattencover in der Ausstellung stammt vom Album "Wish you were here". Ein Händedruck zwischen zwei Männern, einer von ihnen brennt. Anscheinend schließen sie gerade einen Vertrag. Pink Floyd hat das als bittere Kritik an der Plattenindustrie gedeutet.

Manchmal wussten die Designer selbst nicht, was die von ihnen vorgeschlagen Motive bedeuteten. Für "Presence" von Led Zeppelin – laut Fachmagazin "Rolling Stone" eines der meistunterschätzten Alben aller Zeiten – entwarf Aubrey Powell einen rätselhaften schwarzen Obelisken. Er steht ganz selbstverständlich auf einem Tisch, um ihn herum sitzt eine bürgerlich-spießig gekleidete Familie mit Vater, Mutter, Sohn und Tochter.

Die Bilder sind Ausdruck von Verstörung und Verzweiflung, vom Mut, sich mit den dunklen Seiten des Lebens auseinanderzusetzen. Natürlich wirken sie besonders intensiv, wenn das Publikum dazu die Platten hört. Das ist möglich, denn die Ludwiggalerie bietet einen music walk mit Kopfhörern an.

Termine:

Bis zum 20. Mai.