Segelschiff-Modelle in einem Geschäft in Trinité-sur-Mer

La Trinité-sur-Mer, Region Carnac und seine Menhire, Flyboarding, Auray, Belle-Ile-en-Mer

Stand: 11.06.2023, 20:15 Uhr

Malerische Bretagne! Die Städtchen La Trinité-sur-Mer und Carnac sind idyllische Urlaubsorte, die von den Franzosen sehr geschätzt werden. Berühmt ist die Umgebung von Carnac, wo es die weltweit größte Anzahl von Menhiren – Hinkelsteinen – aus der Steinzeit gibt. Hier kann man auch die relativ neue Sportart Flyboarding ausprobieren. Weitere touristische Hotspots der Region: Auray mit seiner mittelalterlichen Altstadt und die Belle-Ile-en-Mer.

La Trinité-sur-Mer

La Trinité-sur-Mer an der Mündung des Flusses Crac’h wirkt immer noch wie ein idyllisches Fischerdorf. Die Häuser mit ihren blauen Fensterläden sind typisch bretonisch. Der Hafen des Orts ist ein beliebter Zwischenstopp für Segler. Einen Besuch wert ist der kleine Laden "Au bonheur du marin" mit gebrauchten und historischen Dingen aus dem Seemannsleben. Bei La Trinité-sur-Mer gibt es auch einen beliebten Badestrand, die Plage de Kervillen.

Flyboarding in Carnac

In Carnac, ebenfalls ein hübscher Urlaubsort mit Hafen, gibt es neben anderen Wassersportarten ein Angebot für Flyboarding, eine düsengetriebene Technik, die übrigens ein Franzose erfunden und 2012 öffentlich vorgestellt hat. Das Flyboard besteht aus einem Brett, das sich der Sportler an die Füße schnallt, sowie einem breiten Schlauch, aus dem ein Wasserstrahl den Fahrer in die Luft hebt. Ein spektakuläres Manöver!

Ein Mann mit Helm steht auf einem Brett und wird von einem Schlauch mit Wasserkraft hoch geschleudert

Flyboarding in action

Steinfelder bei Carnac und der Tumulus St. Michel

In der Region rund um Carnac fährt man an Steinfeldern vorbei, die vor Tausenden von Jahren von Menschenhand aufgestellt wurden. Diese "Menhire" sind aus Granit und manchmal bis zu drei Meter hoch. Die Archäologen sind sich einig, dass sie während der Jungsteinzeit angeordnet wurden. Wahrscheinlich hatten sie religiöse Bedeutung und standen in Verbindung mit Sonnen- und Mondzyklen. Sicher dienten sie den Menschen damals auch zur Orientierung. Auf manchen Menhiren fand man aber auch Gravuren, die als Hinweise auf vorchristliche Götter gedeutet wurden. Auch heute glauben noch viele Bretonen, dass diese großen Steine eine besondere Kraft besitzen.

Die Steinreihen in Carnac auf einer Ebene, im Hintergrund Wald

Die Menhire bei Carnac wurden wahrscheinlich in der Jungsteinzeit aufgestellt.

Als man Ende des 19. Jahrhunderts unter der kleinen christlichen Kirche St. Michel zu graben begann, entdeckte man einen der größten Grabhügel Europas. Der "Tumulus St. Michel" ist etwa zehn Meter hoch. Darin fand man Überreste von Bestattungen und Grabbeigaben, außerdem wertvolle Alltagsgegenstände, Schmuck und Waffen, die vermutlich von einer Fürstendynastie 5.000 Jahre vor Christus stammten. Diese hatte Beziehungen bis hin zu Kulturen in Italien und Spanien. Carnac muss demnach in der Jungsteinzeit eine europäische Metropole gewesen sein.

Kleine Kapelle auf einem Grabhügel

Die kleine Kapelle auf dem Tumulus St. Michel

Auray

Der Hafen des malerischen Städtchens Auray und das daran anschließende Stadtviertel sind benannt nach dem Schutzheiligen der Fischer und Seeleute: Saint-Goustan. Hier hat sich das Stadtbild seinen mittelalterlichen Charme bewahrt. Im 16. und 17. Jahrhundert war es der Hafen, der die Stadt reich machte, es war der drittgrößte in der Bretagne.

Historische Altstadt von Auray mit Hafen

Auray hat sich seinen mittelalterlichen Charme bewahrt.

Belle-Ile-en-Mer

Die "Belle-Ile-en-Mer", die schöne Insel im Meer, ist die größte der bretonischen Inseln und bei Urlaubern sehr beliebt, nicht zuletzt wegen ihrer karibisch anmutenden Strände und außergewöhnlichen Felslandschaften. Zahlreiche Künstler wurden von den besonderen Lichtverhältnissen angelockt und kamen hierher, um zu arbeiten.
Die Inselhauptstadt heißt "Palais" und besitzt einen besonderen Charme. Die meisten der rund 2.500 Bewohner leben vom Tourismus. Es ist ihnen wichtig, dass der Verkehr auf der Insel die Umwelt möglichst wenig belasten soll. Schon seit über 20 Jahren experimentiert man hier in Sachen Nachhaltigkeit. So sind der Bürgermeister, seine Mitarbeiter und auch die Polisten auf elektrische Zweiräder umgestiegen. Und statt mit einer Diesel betriebenen Fähre auf die Insel zu kommen, gibt es seit neuestem die Möglichkeit, mit einem Segelkatamaran vom Festland aus zu fahren. Die natürliche Ressource "Wind" gibt es hier auf dem Atlantik reichlich.

Katamaran auf offenem Meer

Die "Belle-Ile-en-Mer" kann man mit einem umweltfreundlichen Katamaran erreichen.

Lesetipps für die Bretagne

Marcus X. Schmid
Bretagne
Michael Müller Verlag, 12. Aufl. 2022
ISBN 978-3956549618
Preis: 27,90 Euro

Bretagne. Merian Magazin 9/21
Jahreszeitenverlag, 2021
ISBN ‎ 978-3834232885
Preis: 9,90 Euro

Marcus X. Schmid (Autor), Monika Steineberg (Fotografin)
111 Orte in der Bretagne, die man gesehen haben muss
Emons Verlag, 3. Aufl. 2023
ISBN 978-3740818807
Preis: 18,00 Euro

Thomas Rettstatt
Bretagne. Zwischen Mont-Saint-Michel und Saint-Nazaire. 50 Wandertouren
‎Rother Bergverlag; 10. akt. Aufl. 2023
ISBN 978-3763341535
Preis: 14,90 Euro