Weltbürger und Westfale: der Musiker Moondog

Stand: 11.02.2020, 19:53 Uhr

Ein Wikinger in Westfalen? Mit Speer und Hörnerhelm? Moondog war Exzentriker und einer der einflussreichsten Musiker seiner Zeit. Leonard Bernstein, Charlie Parker und Igor Strawinsky schwärmten von ihm. Charles Mingus trat mit ihm auf. Und Paul McCartney war überzeugt davon, dass Moondog den Welthit "Eleonor Rigby" mindestens genauso gut hätte singen können wie die Beatles selbst.

1916 als Sohn eines deutschstämmigen Wanderpredigers und einer skandinavischen Mutter in Kansas geboren, ging Moondog alias Louis Thomas Hardin 1943 nach New York. Da war er bereits seit über zehn Jahren blind. Er schrieb Gedichte, musizierte und komponierte – alles auf höchstem Niveau. 1974 reiste er auf Einladung des Hessischen Rundfunks nach Deutschland. Über Frankfurt, Recklinghausen und Oer-Erkenschwick kam er nach Münster und blieb dort bis zu seinem Tod am 8. September 1999. In Deutschland entstand ein Großteil seiner rund 1.500 Werke. Bis heute hat das Moondog-Universum nichts von seiner Magie verloren.