Denkmäler zeugen von der Vergangenheit und haben meist ihre eigene Geschichte. Gerade hat die neuentflammte Rassismusdebatte auch bei uns so manche Statue in Frage gestellt: Wen darf man zeigen? Wen ehrenhaft auf den Sockel heben? Und wer hat es verdient, gestürzt zu werden? Auch in Gelsenkirchen wurde monatelang um ein Denkmal gestritten. Der Fall liegt allerdings etwas anders, ging es doch nicht darum, eine alte Statue zu schleifen, sondern eine neu zu errichten. Und zwar für Lenin, einen der Urväter des Kommunismus.
Seit vergangenen Samstag steht er nun gusseisern vor der Zentrale der Marxistisch-Leninistischen Partei Deutschlands. Die Stadt hatte versucht, die Aufstellung zu verhindern, war aber vor dem Verwaltungsgericht gescheitert. Jetzt hat sie reagiert: digital mit einem Videoprojekt unter dem Titel #keinplatzfuerlenin und analog mit einer kritischen Ausstellung über den Kommunismus gleich gegenüber der MLPD-Parteizentrale.