Sie ist Autorin und Aktivistin. In ihrem Blog schreibt sie gegen sexuelle Gewalt und Rassismus. Dafür wird sie mit Hass- und Drohmails überschüttet. Jetzt rechnet Kübra Gümüşay mit der Macht der Sprache ab.
Sie selbst hat immer wieder erlebt, wie sie nicht als Person, sondern als Vertreterin einer Gruppe – Frau, Muslima, Aktivistin – behandelt und diskriminiert wurde. Dagegen setzt sie die Hoffnung auf eine Sprache, die offen ist für alle. Das allerdings, so schreibt sie in ihrem Buch "Sprache und Sein", setzt ein Bewusstsein dafür voraus, wie sehr die Sprache unser Denken prägt und die Politik bestimmt. Erst wenn wir uns von Rollenbildern verabschieden, wenn wir nicht mehr mit den Augen der anderen auf uns selbst blicken, sind wir frei. Und erst dann wird die Sprache zu einem "Haus für alle".
Kübra Gümüşay: Sprache und Sein.
Hanser Verlag 2020, Preis: 18 Euro