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Muse

Rock aus England

Muse

Mit sicherem Gespür für ganz große Gesten füttern Muse ihren Soundkosmos immer nach einer Maxime: viel hilft viel. Mit Glam-, Art und Progrock durchforsten sie den Dancefloor des menschlichen Daseins und füllen mit diesem Konzept weltweit große Arenen und Stadien. 

Muse sind auch nach mehr als zwei Jahrzehnten im Musicbiz noch quicklebendig. Und trotzdem gehören sie wohl zu einer aussterbenden Spezies. Denn Muse sind einer der letzten Bands, die weltweit große Arenen und Stadien füllen. Und sie mit Mixtur aus Glam-, Art- und Progrock so bespielen, dass man bei aller Gigantomanie immer einen Eindruck hat: Muse ist vor nichts bange.

Miteinander bekannt schon seit Schulzeiten, fanden Matthew Bellamy, Chistopher Wolstenholme und Dominic Howard 1994 als Muse zusammen; bis heute spielt die Band in Originalbesetzung. Das tut sie zwischen den höchst emotionalen Koordinaten „nächste Ausfahrt Nervenzusammenbruch“ und „Vorhang auf für das nächste große Rock(balladen)theater“. Und zwar immer getreu dem Motto „viel hilft viel“.

Reduktion und Selbstbeschränkung in der Wahl der Mittel steht nicht auf dem musikalischen Einkaufszettel der Musiker, das Ausloten vieler Möglichkeiten dagegen schon. In handelsübliche Rockgenres kann man die Band nicht einsortieren. Ihren Stil kann man am besten mit dem Titel eines ihrer Songs klassifizieren: „Megalomania“. Größenwahn: Muse wollen das, und Muse leben das auf den Bühnen dieser Welt.

Inmitten gigantischer Lightshows lassen die Musiker Drohnen fliegen, sie kombinieren apokalyptische Texte mit Melancholie und Gespür fürs nächste große Drama. Muse spielen irre Gitarrenriffs, Matthew Bellamys Stimme umfasst annähernd vier Oktaven, und sie haben sich selbst musikalisches Freidenkertum verordnet. Matthew Bellamy erklärte dieses Ansinnen im einem BBC-Interview so: „Bands, die nur Gitarre, Bass und Drums einsetzen, sind rückwärtsgewandt. Spannende, aktuelle Musik kombiniert verschiedene Genres“.

Muse, die 2010 Headliner bei „Rock am Ring“, „Rock im Park“ und beim „Glastonbury Festival“ waren, wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Unter anderem gewannen sie 2011 den „Grammy“ in der Kategorie „Best Rock Album“ für ihr Album „The Resistance“; 2016 wurden sie in derselben Kategorie mit einem „Grammy“ für ihr Album „Drones“ prämiert.

Muse haben den Stadionrock nicht erfunden. Das haben Queen, vorneweg mit ihrem so überkandidelten wie famosen Frontmann Freddy Mercury schon viele Jahre zuvor für sie erledigt. Aber, daran besteht kein Zweifel, Muse sind verdammt gute zweite Sieger. Und wenn eine Band die Fahne des Stadionrocks weiter konsequent flattern lässt, dann Matthew Bellamy, Christopher Wolstenholme und Dominic Howard – besser bekannt als Muse.