Christine Baumann mit einem Hochlandrind.

„Land & lecker“ – Kulinarische Schätze aus dem Nordschwarzwald

Zottelige Rinder und Teufelssalat 

Stand: 26.02.2024, 17:31 Uhr

Zum Finale geht es zu Christine Baumann in den nördlichen Schwarzwald. Zusammen mit ihrer Familie züchtet sie Schottische Hochlandrinder. Die eindrucksvollen Tiere mit ihren ausladenden Hörnern weiden auf Landschaftsschutzflächen vor den Toren Baden-Badens.

Christine kennt jedes Tier mit Namen und verwöhnt es regelmäßig mit der Fellbürste. Dadurch hat sie zu jedem Rind eine ganz persönliche Beziehung. Wie zutraulich die zotteligen Tiere sind, erleben Christines Gäste beim Besuch auf der Weide, wo sie mit den Rindern auf Tuchfühlung gehen können.

Die Schottische Hochlandrinder – auch Highland-Cattles genannt – pflegen auch die Wiesen und Weiden auf denen sie grasen  - sie betreiben also auch Landschaftspflege. Und den Tieren wird so eine möglichst natürliche und artgerechte Haltung ermöglicht. Die Tiere sind das ganze Jahr draußen auf der Weide und brauchen keinerlei Zusatzfutter.

Kontrastprogramm in der Stadt
Während Christine sich schon um die Vorbereitungen für ihr Dinner kümmert, erkunden die Landfrauen die möndäne Kurstadt Baden-Baden. Das repräsentative Casino, das Kurhaus und der Park kommt gut an. Doch die Frauen freuen sich noch mehr auf den Tag bei Christine. Auch wenn sich etwas Wehmut breit macht, da es der letzte Tag ihrer gemeinsamen kulinarischen Reise ist.

Finale im Schwarzwald

Das letzte Treffen der Landfrauen findet bei Christine Baumann, ihrem Mann Axel und den beeindruckenden Schottischen Hochlandrindern statt. Christine freut sich, ihren Gästen endlich ihren Hof und ihre Tiere zeigen zu können.

Christine Baumann und ihr Mann Axel mit einem Hochlandrind.

Seit rund 30 Jahren züchten die beiden jetzt schon Hochlandrinder. Angefangen hat alles als Hobby mit fünf Tieren. Doch daraus hat sich sehr schnell eine große Leidenschaft und ein stattlicher Betrieb entwickelt.

Seit rund 30 Jahren züchten die beiden jetzt schon Hochlandrinder. Angefangen hat alles als Hobby mit fünf Tieren. Doch daraus hat sich sehr schnell eine große Leidenschaft und ein stattlicher Betrieb entwickelt.

Christine ist eigentlich gelernte Fremdsprachensekretärin und hat mehrere Jahre im Marketing gearbeitet. Hier Bürooutfit und die High Heels hat sie nach und nach gegen Fleece-Jacke und Gummistiefel getauscht – und es nie bereut.

Axel hat den Baumann-Hof 1990 von seinen Eltern übernommen und dann zusammen mit Christine die Highland-Zucht aufgebaut. Die beiden betreiben den Hof im Nebenerwerb. Jede freie Minute verbringen sie bei ihren zotteligen Tieren.

Christine hat alle Rinder von klein auf großgezogen und ist für sie die engste Bezugsperson. Der tägliche Kontakt ist sehr wichtig, damit die Tiere Vertrauen zu ihr haben und sie sich ihnen jederzeit nähern kann, egal ob sie gerade gekalbt haben oder verletzt sind. Sie liebt es, bei den Tieren auf der Weide zu sein. Das Bürsten ist gleichermaßen Fellpflege und Verwöhnprogramm.

Insgesamt 80 Rinder leben in unterschiedlich großen Herden, verteilt auf Weiden rund um Baden-Baden im Flusstal der Oos. Die stattlichen Tiere beweiden rund 200 ha Grünland. Dazu gehören Naturschutzflächen, Streuobstwiesen, Quellwasserschutzgebiete, geschützte Biotope und auf Wiesentäler in Waldgebieten. Die Rinder halten die Flächen vom Wildwuchs frei – sozusagen als natürliche Rasenmäher.

Schottische Hochlandrinder – auch Highland-Cattles – gelten als die älteste registrierte Viehrasse. Sie sind sehr robust und können ganzjährig im Freien leben. Trotzdem haben die Baumanns auch Unterstände gebaut. So können die Tiere immer selbst entscheiden, wo sie sich am wohlsten fühlen.

„Nachhaltigkeit und Artenschutz liegen uns besonders am Herzen, aber auch die natürliche Landschaftspflege in unserem wichtigen Ökosystem. All dies können wir mit unseren Rindern vereinen, die Dank ihrer rassetypischen Eigenschaften hervorragend zur ganzjährigen Bewirtschaftung unserer Wiesentäler geeignet sind“, so Christine.

Bei den Baumanns werden die Mutterkühe nicht gemolken und die Kälber bleiben bei ihnen. Das heißt, die von der Kuh erzeugte Milch steht in vollem Umfang ihrem Kalb zur Verfügung. Mutterkuhhaltung in Reinform. Auch das trägt dazu bei, dass die Tiere gesund, robust und zufrieden sind.

Seit 2015 gibt es auf dem Bio-Betrieb auch ein Schlachthaus, in dem die Tiere sofort verarbeitet werden, nachdem sie auf der Weide geschossen wurden. Auch das verringert den Stress für die Tiere und trägt zur hohen Fleischqualität bei. Das Fleisch der Highland-Cattles gilt als besonders fettarm, feinfaserig und reich an Omega3-Fettsäuren. Neben portioniertem Fleisch, verkauft die Familie auch rund 20 Wurstsorten – die Landfauen werden davon eine Kostprobe erhalten.


Kulinarischer Schatz: Leckeres vom Schottischen Hochlandrind

Zum Abschluss will Christine ihre Gäste noch einmal richtig verwöhnen und das Fleisch ihrer Hochlandrinder bestmöglich in Szene setzen. Als Gruß aus der Küche gibt es Vitello „Forello“, Markklößchensuppe und Teufelssalat. Als Hauptgang deftige Rouladen vom Hochlandrind mit Kartoffelgratin und Rübchen. Und zum Dessert serviert sie ein Quitten-Tiramisu.

Das sind die weiteren Teilnehmerinnen

Die Teilnehmerinnen: Anna Pröbstle, Katharina Mühlbauer, Christine Huber, Anja Wolff, Stephie Bönniger, Christine Baumann.

Die Teilnehmerinnen: Anna Pröbstle, Katharina Mühlbauer, Christine Huber, Anja Wolff, Stephie Bönniger, Christine Baumann.

In Ostwestfalen-Lippe betreibt Anja Wolff einen Schafshof mit eigener Käsemanufaktur. In Niederbayern setzt Jungbäuerin Katharina Mühlbauer mit der Freilandhaltung ihrer Schweine auf mehr Tierwohl. Anna Pröbstle aus Bodensee-Oberschwaben baut auf ihrem Hof besondere Urkornsorten an und kultiviert Schnitt- und Wildblumen. Stephie Bönniger führt einen Biohof mit Galloway-Rindern und Hühnern am Niederrhein. Christine Huber ist Kräuterexpertin und hält mit ihrem Mann eine Rotwildherde in Oberbayern.

Wer kocht das leckerste Landmenü aus seinem kulinarischen Schatz?
Sechs Landfrauen machen sich in der Gemeinschaftsproduktion von BR, SWR und WDR auf eine kulinarische Reise quer durch Deutschland – von Ostwestfalen-Lippe bis nach Oberbayern. Gegenseitig besuchen sich die Teilnehmerinnen auf ihren Höfen, bieten Einblicke in den Arbeitsalltag und präsentieren ihre regionalen Spezialitäten. Am Ende vergeben sie Punkte und küren eine Siegerin.

Die Folge ist eine Woche vor der TV-Ausstrahlung bereits in der ARD Mediathek zu sehen.

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Land und lecker bei WDR 4