Ein Vorgarten ohne grün, nur Schotter und Pflastersteine.

Versiegelte Flächen vermeiden

Stand: 07.10.2024, 06:00 Uhr

Versiegelte Flächen fördern Überschwemmungen und Hitze. Gartenexpertin Anja Klein stellt Alternativen aus Naturstein vor.

Versiegelte Flächen sind problematisch, weil sie das Regenwasser nicht in den Boden lassen. Stattdessen fließt das Wasser über die Oberfläche ab, was zu Überschwemmungen führen kann. Außerdem speichern diese Flächen Wärme und heizen die Umgebung auf. Eine nachhaltige Lösung ist die Nutzung von Natursteinen im Garten. Natursteinwege und -beete lassen Wasser besser versickern. Dadurch wird das Grundwasser aufgefüllt und die Kanalisation entlastet. Zudem bieten die Zwischenräume der Steine Platz für Pflanzen und kleine Tiere, was die Artenvielfalt fördert.

Wenn trockenheitsresistente Pflanzen zwischen den Steinen wachsen, sieht der Garten nicht nur schön aus, sondern hilft auch, die Umgebung zu kühlen. Mit einfachen Mitteln kann jeder so einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten, indem er versiegelte Flächen durch natürliche, wasserdurchlässige Elemente ersetzt.

Garten unterwegs: Versiegelte Flächen vermeiden

Hier und heute 07.10.2024 08:00 Min. Verfügbar bis 07.10.2026 WDR

Vorteile von Natursteinwegen auf einen Blick

  • Wasserdurchlässigkeit: Sie ermöglichen eine bessere Versickerung von Regenwasser, was die Grundwasserneubildung fördert und das Risiko von Überschwemmungen reduziert
  • Ökologischer Wert: Zwischen den Steinen können sich Kleinstlebewesen ansiedeln, was die Biodiversität im Garten erhöht.
  • Ästhetik: Natursteine fügen sich harmonisch in die Gartenlandschaft ein und bieten ein natürliches, rustikales Erscheinungsbild.

Tipps zum Anlegen eines Natursteinwegs

  1. Planung: den Verlauf des Weges markieren und die Grasnarbe entfernen.
  2. Untergrund vorbereiten: eine Schicht aus Sand oder Splitt auffüllen und verdichten.
  3. Steine verlegen: die Natursteine in einem lockeren, natürlich wirkenden Muster verlegen. Hier kann man große Kieselsteine, Tonscherben, Naturpflastersteine usw. verwenden. Der Kreativität sind da keine Grenzen gesetzt.
  4. Fugen gestalten: Bewusst Zwischenräume für Pflanzen lassen.

Pflanzen intergieren

  • Pflanzenauswahl: Pflanzen wählen, die mit wenig Nährstoffen auskommen, wie Thymian, Sedum oder Steinbrech.
  • Platzierung: Pflanzen in die Zwischenräume der Steine setzen.
  • Pflege: Diese Pflanzen benötigen in der Regel wenig Pflege und sind trittfest.

Natursteinbeete

Steingartenbeet mit Natursteinmauer in einem Garten.

Beete mit Umrandungen aus Naturstein reduzieren versiegelte Flächen.

Natursteinbeete bieten eine weitere Möglichkeit, versiegelte Flächen zu reduzieren. Stapeln Sie die Natursteine zu dekorativen Beetumrandungen. Sie können auch sehr schön eine Kräuterspirale aus Natursteinen legen. Für eine Kräuterspirale empfiehlt sich eine Vielzahl von Kräutern, die sich optimal an die unterschiedlichen Standortbedingungen anpassen. In der obersten Zone, die trocken und sonnig ist, gedeihen mediterrane Kräuter, wie Rosmarin, Thymian, Salbei und Lavendel, besonders gut. Diese Pflanzen benötigen nährstoffarme und gut durchlässige Erde. Im mittleren Bereich, der halbschattig ist, wachsen Kräuter mit gemäßigten Ansprüchen, wie Schnittlauch, Koriander und Zitronenmelisse. Diese Pflanzen fühlen sich in etwas humusreicherem Boden wohl. Der untere Bereich der Spirale ist für feuchtigkeitsliebende Kräuter, wie Petersilie, Schnittlauch und Brunnenkresse, geeignet, die nährstoffreiche und humose Erde bevorzugen. Für guten Wasserabfluss sorgen, um Staunässe zu vermeiden!