Speiseöl wird aus einer Flasche auf einen Löffel gegossen.

Gesunde Speiseöle

Stand: 22.07.2024, 06:00 Uhr

Ernährungsberaterin Dr. Gabi Franke-Ullmann erklärt, wie man Speiseöle optimal verwendet und welche positiven Effekte ihre Inhaltsstoffe auf die Gesundheit haben.

Die Vielfalt der Öle

Neben den klassischen Speiseölen gibt es eine große Auswahl spezifischer Öle: Arganöl, Schwarzkümmelöl, Senföl, Traubenkernöl oder Hanföl beispielsweise. Diese Öle versprechen nicht nur besonderen Geschmack, sondern auch gesundheitliche Vorteile.

Besondere Öle und ihre Eigenschaften

  • Schwarzkümmelöl: Enthält viel Omega-6 und Linolsäure, wirkt entzündungshemmend und antimikrobiell.
  • Senföl: Hat einen hohen Anteil an mehrfach ungesättigten Fettsäuren und scharfe sekundäre Pflanzenstoffe, die gegen Viren und Bakterien wirken.
  • Leinöl: Passt gut zu Kräuterquark, hat einen hohen Anteil an essenziellen Fettsäuren und sollte im Gefrierfach gelagert werden.
  • Hanföl: Enthält Omega-3-Fettsäuren und bringt Abwechslung in die Küche

Gesunde Inhaltsstoffe

Das Bild zeigt Hanföl.

Besondere Speiseöle wie Hanföl stärken das Immunsystem.

Diese besonderen Speieseöle enthalten viele gesunde Inhaltsstoffe, hauptsächlich aufgrund des hohen Anteils an einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Diese Fettsäuren sind für unseren Körper essenziell und können nur über die Nahrung aufgenommen werden. Sie wirken entzündungshemmend, stärken das Immunsystem, verbessern die Blutzirkulation und sind wichtig für den gesamten Stoffwechsel und die Zellerneuerung.

Gesunde Speiseöle

Hier und heute 22.07.2024 19:53 Min. Verfügbar bis 22.07.2026 WDR

Unterschiedliche Herstellungsweisen

Klassische Öle wie Sonnenblumen-, Raps- oder Olivenöl gibt es als kaltgepresste, native Öle und als raffinierte Öle. Raffinierte Öle werden mit Druck und Hitze gepresst und chemisch behandelt, um das maximale Fett herauszuholen. Diese Öle sind geschmacklich neutral und können hoch erhitzt werden, sind jedoch weniger gesund als kaltgepresste Öle.

Kaltgepresste Pflanzenöle - Empfindlichkeit und Lagerung

Kaltgepresste Pflanzenöle, die oft einen hohen Anteil an mehrfach ungesättigten Fettsäuren haben, sind sehr empfindlich und werden schnell ranzig. Sie sollten nicht erhitzt und möglichst schnell nach dem Öffnen verbraucht werden. Die Lagerung im Kühlschrank oder sogar im Gefrierfach ist empfehlenswert.

Rauchpunkt

Das Bild eine Schale mit Olivenöl.

Beim Erhitzen sollte auf den Rauchpunkt des Öls geachtet werden.

Der Rauchpunkt zeigt an, wie heiß ein Öl maximal erhitzt werden darf. Wenn Öl zu qualmen beginnt, kann giftiges Acrolein entstehen. Kaltgepresste Öle haben einen niedrigen Rauchpunkt, raffinierte Öle einen hohen. Olivenöl aber kann beispielsweise bis etwa 100 Grad erhitzt werden und ist daher vielseitig einsetzbar, besonders um Gemüse anzubraten.

Was bedeutet "nativ" oder "vergine"?

"Nativ" oder "vergine" bedeutet naturbelassen. Diese Öle werden kalt gepresst und nur durch natürliche, mechanische Verfahren gewonnen, sodass alle wichtigen Inhaltsstoffe der Pflanze erhalten bleiben.

Welches Öl für welche Anwendung?

  • Zum scharfen Anbraten und Frittieren: Reines Butterschmalz oder Kokosfett
  • Natives Olivenöl: Ein Allrounder in der Küche, geeignet zum Anbraten von Gemüse und als Dressing für Salate
  • Spezielle Öle: Für Salate und kalte Speisen eignen sich besonders Leinöl, Hanföl und Nussöle
  • Nativ/vergine: Bedeutet naturbelassen.
  • Kaltgepresste Öle: Nicht zum scharfen Anbraten nutzen.
  • Raffinierte Öle: Können hoch erhitzt werden, sind aber weniger gesund.
  • Olivenöl: Eignet sich gut zum Gemüsebraten und für Salate.
  • Zum Frittieren: Butterschmalz oder Kokosfett verwenden.
  • Gesättigte Fettsäuren: Erhöhen das Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten, kommen vor allem in tierischen Produkten vor.
  • Ungesättigte Fettsäuren: Wichtig für die Gesundheit, in Pflanzenölen, Nüssen und Fisch enthalten.

Empfehlungen

Für eine gesunde Ernährung sollten wir mehr pflanzenbasierte Lebensmittel und weniger tierische Fette konsumieren. Regelmäßiger Fischkonsum oder der Einsatz von pflanzlichen Ölen wie Leinöl oder Nussölen kann dazu beitragen, den Bedarf an ungesättigten Fettsäuren zu decken.