Schwanzmeise sitzt an einem Futterhäuschen gefüllt mit Fettfutter

Gartenvögel im Winter Tipps zur Fütterung

Stand: 19.11.2024, 06:00 Uhr

An kalten Wintertagen suchen unsere Vögel nach Nahrung, um gut durch die frostige Zeit zu kommen. Hier gibt es Tipps für die richtige Fütterung.

Ein Garten ohne Gartenvögel ist nur ein halber Garten. Deshalb ist es richtig, dass wir unseren Gartenvögeln ganzjährig Futter-, Nistplätze und eine Vogeltränke im Garten oder auf dem Balkon anbieten.

Pflanzen als Nahrungsangebot

Kleiner Vogel auf schneebedecktem Zweig

Vor allem in der kalten Jahreszeit freuen sich unsere Gartenvögel über geeignetes Futter.

Zu den Pflanzen, die von Natur aus im Winter ein gutes Nahrungsangebot für Vögel bieten, gehören beeren- und früchtetragende Gehölze wie Rebhuhnbeeren, Ilex, Skimmi, Efeu, Rosen mit Hagebutten, Eberesche mit Beeren, Zieräpfel mit Früchten oder der Liebesperlenstrauch. Auch ein Kakibaum kann sich im Winter zu einem guten Futterplatz für Amseln, Drosseln und Stare entwickeln.

Außerdem sollte man die Samenstände der Stauden und Gräser stehen lassen.

Welche Futtermischung eignet sich?

Man unterscheidet Körner- und Weichfutterfresser, jedoch ist ein gutes Vogelfutter für beide Gruppen geeignet.

Viele Erdnüsse liegen verteilt auf einer Fläche

Auch Erdnüsse eignen sich als Vogelfutter.

Körnerfresser, wie beispielsweise Spatzen oder Finken, nehmen Sonnenblumenkerne geschält und ungeschält, Erdnüsse ganz oder gebrochen und verschiedene andere Nüsse und Körner.

Weichfutterfresser, zu ihnen gehören beispielsweise Heckenbraunelle, Amsel, Zaunkönig und Rotkehlchen, nehmen getrocknete Mehlwürmer, Haferflocken und Sultaninen.

Meisen und Spechte sind Allesfresser und wechseln gerne.

Das zeichnet ein gutes Vogelfutter und einen optimalen Futterplatz aus

  • In der Futtermischung sollten keine Ambrosia-Samen enthalten sein. Die Beifuß-Ambrosia ist eine Wildpflanze, auf die viele Menschen äußerst allergisch reagieren
  • Als Futter grundsätzlich ungeeignet sind alle gewürzten und gesalzenen Speisen und Essenreste. Auch Brot ist nicht zu empfehlen, da es im Magen der Vögel aufquillt
  • Wer selbst Mischungen herstellt, sollte keine geschwefelten Rosinen und keine gesalzenen Erdnüsse verwenden. Es ist besser auf die fertigen Mischungen zu setzen
  • Ein guter Futterplatz ist vor Regen geschützt, kann frei angeflogen werden und ist erhöht, so dass die Vögel heranschleichende Räuber, zum Beispiel Katzen, sehen können
  • Bei der Fütterung sollte streng auf Sauberkeit geachtet werden. Futter darf nicht durch Kot verdrecken oder über längere Zeit feucht werden. Futterspender können das zum Beispiel verhindern. Futterhäuser müssen hingegen regelmäßig gereinigt werden
  • Wichtig: Das Wasser in den Tränken oft wechseln, die Wasserstellen ausspülen und sauberwischen. Das gehört zum Pflichtprogramm eines verantwortungsvollen Vogelfreundes
  • Meisenknödel in Kunststoffnetzen sind nicht empfehlenswert. Das ist unnötiger Plastikmüll und die Vögel könnten sich darin verfangen.

Anleitung für winterliches Vogelfutter

von Uta Grünwald

Das benötigen Sie:

  • 1 kg Fett: am besten Rindertalg (möglichst in Bio-Qualität),
  • alternativ Pflanzenfett (bspw. Kokosfett) Hinweis: Rindertalg gibt es auf Vorbestellung beim Metzger; am besten schon durch den Fleischwolf drehen lassen. Wichtig: Das Fett muss bei 10 Grad Außentemperatur vollständig aushärten können.
  • Pflanzenöl, z.B. Rapsöl
  • verschiedene Sämereien, vor allem Sonnenblumenkerne, Hirse, Lein- und Hanfsamen, Erdnuss- und Haselnussbruch
  • Haferflocken
  • großer Topf
  • Kochlöffel
  • Bindfaden oder Seil
  • kleine Stöcke
  • Gefäße nach Wahl (z.B.: Tontöpfe, Tassen, Kokosnuss-Hälften, Backförmchen)

So wird‘s gemacht:

Ein Buntspecht mit einer Erdnuss im Schnabel

Ein Buntspecht versorgt sich mit Winternahrung.

Rindertalg bzw. Pflanzenfett in einen Topf geben und bei geringer Hitze vorsichtig zerlassen. Es darf weder sieden noch kochen. Nachdem das Fett flüssig ist, einen Schuss Pflanzenöl hinzugeben. So bleibt die Masse nach dem Aushärten geschmeidig. Samen und Körner hinzugeben (etwa 1 kg auf 1 kg Fett). Gründlich umrühren und soweit abkühlen lassen, bis sich die Masse noch gut formen lässt.

Jetzt aus der Masse zum Beispiel klassische Meisenknödel formen. Den Faden zum Aufhängen direkt in die Knödel einarbeiten. Alternativ können SieTöpfe, Tassen und Formen Ihrer Wahl dicht mit der Futtermasse befüllen und diese anschließend glattstreichen.

Als Sitzgelegenheit für die Vögel dienen kurze Stöcke. Diese jeweils tief in die Masse hineinstecken und zum Schluss auf ca. 10 cm Länge einkürzen. Bei den Formen ein kleines Stöckchen einsetzen, damit durch das dort entstandene Loch später der Faden zum Aufhängen durchgezogen werden kann. Zum Schluss alles fest werden lassen und aufhängen.

Tipp

Um die Masse gut aus den Backförmchen lösen zu können, diese leicht mit einem Feuerzeug erwärmen. Dadurch wird das äußere Fett weich und die Futterfigur lässt sich einfach entnehmen.

Der Ort, an dem Sie das Vogelfutter platzieren, sollte schattig sein, damit sich der Inhalt an einem warmen Wintertag nicht erwärmt und herausfällt. Achten Sie außerdem darauf, dass das Futter außer Reichweite von Katzen hängt.

Anleitung Vogelfutter im Blumentopf

von Markus Phlippen

Material

  • ein Blumentopf aus Ton (Durchmesser 9 cm)
  • ein kurzer Zweig
  • Zahnstocher
  • Fett (Rindertalg oder Kokosfett)
  • Wildvogelfuttermischung für verschiedene Arten

Rindertalg oder Kokosfett

Rindertalg hat den Vorteil, dass er einen höheren Schmelzpunkt hat und deshalb an warmen Tagen fester bleibt. Erhältlich ist er beim Metzger, am besten in Bioqualität. Als Alternative ist Kokosfett möglich. Dieses hat jedoch einen niedrigeren Schmelzpunkt und kann bei warmen Tagen zu weich werden. Ernährungsphysiologisch ist Rindertalg die bessere Wahl für Vögel: Er enthält fast nur gesättigte Fettsäuren, eine effektivere Energiequelle als ungesättigte Fettsäuren. Das ist für Menschen genau umgekehrt.

So geht’s:

Zwei Löcher in den Zweig bohren. Das erste dient zum Aufhängen, das zweite zum Fixieren des Stabs im Topf. Der Stock sitzt später mittig im Topf und dient im unteren Bereich den Vögeln als Anflugstange.

Ein Zahnstocher, der durch das Bohrloch geschoben wird, hält den Stab im Topf. Mit Klebestreifen das Loch verschließen und den Stab fixieren.

Vogelfutter selbst gemacht

Ungenutzte Tontöpfe eignen sich perfekt für eine selbstgemachte Futterstelle für Vögel.

Das Fett anschmelzen, nicht zu stark erhitzen und das Vogelfutter hineinmischen. Etwas Speiseöl hinzugeben, dann wird das Fett geschmeidiger, anschließend den Topf befüllen und fest andrücken. Im Kühlschrank eine Stunde aushärten lassen.

Selbstgemachtes Vogelfutter

Hier und heute 25.01.2024 09:22 Min. Verfügbar bis 25.01.2026 WDR