Preise und Auszeichnungen 2010

Ausführliche Informationen zu den Preisverleihungen und Preisträgern

Stand: 28.01.2010, 00:00 Uhr

Georg-von-Holtzbrinck-Preis für die story

Die beiden story-Autoren Georg Wellmann und Ingolf Gritschneder haben für ihre Filme "Karstadt - Der große Schlussverkauf" und "Unterirdisch: Der Kölner U-Bahn-Bau" den renommierten Georg-von-Holtzbrinck-Preis für Wirschaftspublizistik 2010 erhalten. Die Preis wurden in Frankfurt am Main verliehen.

Deutscher Menschenrechts-Filmpreis

Der Film "The Green Wave"/"Wo ist meine Stimme?" von Ali Samadi Ahadi, eine arte/WDR-Koproduktion (Redaktion: Sabine Rollberg, Sabine Bohland und Mathias Werth) wurde am 4.12.2010 mit dem Deutschen Menschenrechtsfilmpreis in der Kategorie "Profifilm" ausgezeichnet. Der Film gibt den Menschen eine Stimme, die sich während der Proteste um die Wahlmanipulationen im Iran heimlich über Handy und Internet, über Telefonate und Blogs, über heimliche Botschaften und versteckte Notizen geäußert haben. Er dokumentiert die Sprache und Empfindungen dieser Menschen, aber er gibt ihnen auch ein Gesicht die Gesichter von gezeichneten Figuren. Aus der Begründung der Jury: "Dieser Film setzt Marksteine gegen das allzu schnelle Vergessen. Dabei wächst die facettenreich verdichtete Collage wie jeder gute Dokumentarfilm weit über den Anspruch der Erinnerungsarbeit im schnellebigen Geschäft des Nachrichtenmarktes hinaus. Intelligent montiert, ordnet sie die verwirrende Vielfalt der Informationen zu einem persönlich erzählten Erlebnisbericht, der uns nicht nur Zusammenhänge und Hintergründe, sondern vor allem die menschlichen Dimensionen des Geschehens in eindrucksvoller Weise nahe bringt."

Green Vision Filmfestival

die story "Nie mehr Müll - Leben ohne Abfall" (Autorin: Beatrice Sonnhüter, Redaktion: Barbara Schmitz und Sabine Bohland) hat am Freitag, den 26. November 2010 in St. Petersburg auf dem Green Vision Filmfestival den Preis in der Kategorie "Best film for the Optimistic Vision of the Future" verliehen bekommen.

Deutscher Wirtschaftsfilmpreis

Für ihren Film "die story: Karstadt - Der große Schlussverkauf" ( ARD/WDR) wurden die beiden story-Autoren Ingolf Gritschneder und Georg Wellman mit dem Deutschen Wirtschaftsfilmpreis ausgezeichnet (Redaktion: Mathias Werth, Jo Angerer). Bei ihren Recherchen stießen die Autoren auf enge Beziehungen zwischen privaten Investoren und „Arcandor"-Managern - enger und weitreichender als bislang bekannt. Sie folgten den weitverzweigten Spuren der Finanztransaktionen im In- und Ausland. Die Recherchen und vor allem interne Dokumente erhärteten den Verdacht, dass der Konzern zum Spielball privater Interessen geworden war. Der Film sei präzise recherchiert und habe die Jury mit investigativem Journalismus überzeugt, lautete die Begründung beim Deutschen Wirtschaftsfilmpreis. Der Film über "Karstadt" war auch schon für den diesjährigen Deutschen Fernsehpreis in der Kategorie "Beste Dokumentation" nominiert worden.

TV-Medienpreis der Kindernothilfe

Für ihren Film "Suche Kind, zahle bar! - Die Adoptionslobby" aus der WDR-Reihe die story wurde Golineh Atai mit dem 1. TV-Medienpreis der Deutschen Kindernothilfe ausgezeichnet.

Die WDR-Journalistin Golineh Atai verfolgt in ihrem Film (Redaktion: Barbara Schmitz) u. a. am Beispiel Rumänien, wie das System der Auslandsadoptionen funktioniert, und sie zeigt, wie politischer Druck ausgeübt wird, um das Geschäft mit den Kindern zu erleichtern.

Aus der Begründung der Jury: "Atais fundierte Recherche hat aufgedeckt, dass auch EU-Politiker das Adoptionsgeschäft in Rumänien legalisieren." Der Medienpreis, der jährlich unter der Schirmherrschaft von Christina Rau stattfindet, richtet sich an Journalisten in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Luxemburg.

Journalistinnenbund Nachwuchspreis

Der Journalistinnenbund verleiht im Rahmen des Nachwuchspreises 2010 eine Anerkennung an Christina Zühlke für ihre story "Schwule Sau - Der neue Hass auf Homosexuelle" (Redaktion: Barbara Schmitz). Christine Zühlke zeigt auf, wie weite Teile der Bevölkerung nach wie vor homosexuelle Frauen und Männer als abartig empfinden. Besonders Jugendliche nehmen kein Blatt vor den Mund. Schon zu Schulzeiten haben Madeleine aus Salzgitter und Kevin aus Winterberg schlimmste Ausgrenzung erlebt; erst in der Großstadt Köln fühlen sie sich frei. Besonders beeindruckend ist die Aufarbeitung der Diskriminierungserfahrung von Kevin. Die Autorin begleitet den jungen Mann in sein Heimatdorf im Sauerland. Hier war er als Jugendlicher ein führendes Mitglied im örtlichen Schützenverein – bis zu seinem Coming Out. Nun trifft er ehemalige Vereinskameraden, den Schulleiter und auch den Pfarrer wieder und konfrontiert sie mit seinem Schwulsein. Christina Zühlke gelingt dabei ein seltenes Kunststück: Der Protagonist führt die Gespräche selbst. Erstaunlicherweise darf die Kamera diese Situationen verfolgen, die Zuschauer erhalten einen erschütternden Einblick in die unbedachte alltägliche Ignoranz und Feindlichkeit gegenüber Menschen, die ihre Liebesgefühle und das Begehren für das eigene Geschlecht selbstverständlich leben wollen.

Ekotopfilm 2010

Beim 37. Internationalen Festival Ekotopfilm erhält die story "Wem gehört das Meer? - Wettlauf um die letzten Rohstoffe" von Sarah Zierul (Redaktion: Barbara Schmitz) den ersten Preis in der Kategorie "Populäre Wissenschaft". Der Film zeigt, wie Forscher mit dem modernsten Tauchroboter der Welt ein Gebiet voller heißer Quellen, aus denen Gold, Kupfer und andere Metalle sprudeln, erkunden - die Erzminen der Zukunft. Meeresbiologen warnen allerdings, dass der Tiefseebergbau den gesamten Ozean in Gefahr bringen könnte, mit unabsehbaren Folgen für die Nahrungskette und das Weltklima. die story verbindet eindrucksvolle Filmaufnahmen auf hoher See mit seltenen Unterwasserbildern, lässt Forscher und Konzernchefs ebenso zu Wort kommen wie Völkerrechtler und Biologen. Die Preisverleihung findet am 15. Oktober 2010 statt.

Nominierung Deutscher Fernsehpreis

Die Autoren Ingolf Gritschneder und Georg Wellmann sind für ihren Film "Karstadt - Der große Schlussverkauf" (Redaktion: Mathias Werth und Jo Angerer) in der Kategorie "Beste Dokumentation" für den Deutschen Fernsehpreis 2010 nominiert worden. Die story-Autoren stießen bei Ihren Recherchen nach den Milliardeneinnahmen aus dem Verkauf von Karstadt-Warenhäusern auf ein Geflecht zwischen privaten Investoren und Unternehmens-Managern - enger und weitreichender als bislang bekannt. Sie folgen den weitverzweigten Spuren der Finanztransaktionen im In- und Ausland. Die Recherchen und vor allem interne Dokumente, auf die sie dabei stießen, erhärten den Verdacht, dass der Konzern zum Spielball privater Interessen geworden war. Erstmals nehmen sowohl der frühere Karstadt/Arcandor-Chef Thomas Middelhoff als auch sein Vorgänger Wolfgang Urban in ausführlichen Interviews vor der Kamera Stellung. Die 12. Verleihung des Deutschen Fernsehpreises findet am Samstag, dem 9. Oktober 2010 in Köln statt.

Helmut-Schmidt-Journalistenpreis 2010

Für seinen Film "HühnerWahnsinn - Das eiskalte Geschäft mit Geflügel" (Redaktion: Barbara Schmitz) wird der Kölner Fernsehjournalist Joachim Vollenschier mit dem Helmut-Schmidt-Journalistenpreis 2010 ausgezeichnet. Der story-Autor verfolgt Hühnerteile auf ihren verschlungenen Wegen von Deutschland, Frankreich und den Niederlanden nach Afrika. Er dokumentiert die Auswirkungen der Exporte auf die örtlichen Märkte und was der europäische Hühnerwahnsinn für die Menschen dort bedeutet. die story zeigt ein globales Hähnchen-Roulette, das in einer Verkettung von Wellnesswahn und Geschäftemacherei die Existenz und Gesundheit von Menschen ruiniert. Der Helmut Schmidt-Journalistenpreis wird seit 1996 jährlich von der ING-DiBa verliehen. Die diesjährige Preisverleihung findet 21. Oktober 2010 in Hamburg statt

Journalistenpreis "unendlich viel energie"

Der story-Autor Christian Jentzsch wird in diesem Jahr für seinen Film: "Die Stromrebellen - Kleine Kommunen gegen große Konzerne" (Redaktion: Barbara Schmitz) mit dem Journalistenpreis "unendlich viel energie" von der "Agentur für Erneuerbare Energien e.V." (Träger: Bundesumweltministerium) ausgezeichnet. Der Film berichtet über acht kleine westfälische Gemeinden mit ehrgeizigen Zielen: Sie wollen Strom, Gas und Wasser zu ihren Bedingungen und zu ihren Preisen selbst verkaufen. die story zeigt einen Strommarkt im Umbruch, der aber immer noch von vier Stromriesen in Deutschland dominiert wird. Die Preisverleihung findet am 25. Oktober 2010 in Berlin statt. Schirmherr des Journalistenpreises ist Prof. Dr. Klaus Töpfer

43. WorldFest Film-Festival

die story: Der große Rausch - Ein Investmentbanker packt aus“ (engl. „Cityboy – The Life of Investmentbanker Geraint Anderson“) von Stephan Lamby (Redaktion Mathias Werth, WDR, und Dr. Klaus Radke, EinsFestival) ist beim 43. internationalen WorldFest Independent Film-Festival mit Gold ausgezeichnet worden. Die feierliche Preisverleihung mit Gala fand am Samstag, den 17. April, in Houston, Texas statt.

Silber bei den 24. Internationalen Wirtschaftsfilmtagen

die story: Der große Rausch - Ein Investmentbanker packt aus“ von Stephan Lamby (Redaktion Mathias Werth, WDR, und Dr. Klaus Radke, EinsFestival) ist am 16. April 2010 anlässlich der 24. Internationalen Wirtschaftsfilmtage in Wien mit de, silbernen Grand Prix Victoria in der Kategorie TV-Wirtschaftsdokumentationen ausgezeichnet worden.

Insgesamt gab es mehr als 300 Einreichungen aus Deutschland, Österreich, Liechtenstein, Schweiz, Südtirol und Luxemburg.

Drei Goldmedaillen beim World Media Festival 2010 für "die story"

Beim diesjährigen World Media Festival werden gleich drei Filme aus der Reihe die story mit dem Intermedia-Globe in Gold ausgezeichnet:

  • Global Issues Documentary: „Kindersklaven“ von Rebecca Gudisch und Tilo Gummel (Redaktion: Mathias Werth)
  • News Feature: „HühnerWahnsinn: Das eiskalte Geschäft mit Geflügel“ von Joachim Vollenschier (Redaktion: Barbara Schmitz, WDR, und Kathrin Brunnert, NDR/ARTE)
  • Environmental Documentary: „Wem gehört das Meer? - Wettlauf um die letzten Rohstoffe“ von Sarah Zierul (Redaktion: Barbara Schmitz, WDR, und Andrea Ernst, WDR/ARTE)

Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis

Die Redaktion der WDR-Dokumentationsreihe die story wird im April 2010 von der Jury des Hanns-Joachim-Friedrichs-Preises für Fernsehjournalismus mit einem Sonderpreis ausgezeichnet.

Aus der Begründung der Jury: "die story hat beispielhaft gezeigt, wie man aufregende Themen, gründliche Recherche und filmische Qualität zu einer bei vielen Zuschauern beliebten Sendereihe verbindet.“ Die Jury will mit der Auszeichnung auch die Bedeutung von Dokumentationen für das öffentlich-rechtliche Fernsehen herausheben.

Der Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis gilt als einer der bedeutendsten deutschen Medienpreise mit dem Anliegen guten, unbestechlichen und aufklärerischen Fernsehjournalismus zu fördern.

Hugo-Junkers-Preis

"die story: Sie kamen niemals zurück - Wie der Mond das Leben der Astronauten veränderte" von Mathias Werth (Redaktion: Jo Angerer) erhält den mit 5.000 Euro dotierten Hugo-Junkers-Preis 2010. Seit 1996 zeichnet der Luftfahrt-Presseclub jährlich herausragende Beiträge zu Themen der Luft- und Raumfahrt aus. Die Jury besteht aus dem Vorstand des LPC sowie Herrn Bernd Junkers, dem Enkel des Luftfahrtpioniers Professor Hugo Junkers. Die festliche Preisverleihung findet am 23. April 2010 anlässlich der LPC-Jahrestagung in Düsseldorf statt.

Nominierung Adolf Grimme Preis

"die story: Die Armutsindustrie" von Eva Müller (Redaktion: Jo Angerer) wurde in der Kategorie Information & Kultur für den Adolf Grimme Preis 2010 nominiert. Zum Film: Im Dunstkreis von Hartz IV ist ein Armutsindustrie entstanden, weil die Zahl der Arbeitssuchenden einfach zu groß ist und der Staat sich mehr und mehr auf private Unternehmer verlässt, die Kurse anbieten und Praktika organisieren.

CNN Journalist Awards

"die story: Kindersklaven" von Rebecca Gudisch (Redaktion: Mathias Werth) wurde mit dem CNN Journalist Award 2009 ausgezeichnet. In der Jurybegründung heißt es: „Getarnt als deutsche Importeurin illustriert Rebecca Gudisch auf eindrucksvolle Weise die Verkettungen von Kinderarbeit in Indien und zeigt, wie auch europäische Unternehmen und Konsumenten von der Zwangsarbeit von Kindern in Indien profitieren.“

Rebecca Gudisch habe eine „Geschichte aufgerissen, durcherzählt, die Leute emotionalisiert“. „Das ist großartig“, so Jurymitglied Uli Baur. Insgesamt wurden mehr als 350 hochkarätige Beiträge mit internationalem Bezug von Nachwuchsjournalisten aus Medienhäusern in Deutschland, Österreich und der deutschsprachigen Schweiz von der Jury bewertet.

Weiterhin wurde story-Autorin Rebecca Gudisch zum "Journalist of the Year" gewählt. Die Preisverleihung und die Ehrung des CNN Journalist of the Year fand am 28. Januar 2010 in München statt.