Lieblingsobst Apfel: So gut ist die Superfrucht!

Der Vorkoster 06.11.2023 43:32 Min. UT Verfügbar bis 06.11.2028 WDR

Lieblingsobst Apfel: So gut ist die Superfrucht!

Stand: 03.11.2023, 12:00 Uhr

Vorkoster Björn Freitag geht auf große Apfelreise von Nordrhein Westfalen bis in den hohen Norden nach Osnabrück. Dabei gibt er Einblicke in die vielfältige Welt der Apfelsorten.

Elstar, Gala, Pink Lady, Boskoop und…? In Deutschland findet man nur etwa 20 Sorten in den Supermarktregalen – dabei sind fast 3000 Sorten vom Bundessortenamt zugelassen. In der NRW-Apfelhauptstadt Tönisvorst lässt Björn Freitag verkosten. Der Vorkoster findet heraus, was Streuobstwiesen so besonders macht und wie der Saft aus alten Sorten schmeckt.

Wieso gibt es so viele Apfelsorten?

Die Vielfalt an Apfelsorten erklärt sich durch die Art, in der sich der Apfelbaum vermehrt. Denn der Apfel ist heterozygot. Das bedeutet, dass ein Apfelbaum immer mindestens die Pollen eines anderen Apfelbaumes braucht, damit die Blüten erfolgreich bestäubt werden können und eine Frucht wächst. In der Folge enthält jeder Kern im neu gewachsenen Apfel eine Mischung aus dem Erbmaterial beider Bäume. Würde man die Kerne aus den so gewachsenen Äpfeln anpflanzen, wüchse jedes Mal eine neue Sorte Apfelbaum.

Veredeln – das Beste von Zweien

Damit man eine bestimmte Sorte Apfelbaum züchten kann, werden Apfelbäume durch das sogenannte "Veredeln" vermehrt. Ein frischer Trieb einer bestimmten Apfelsorte (deren Frucht man ernten möchte) wird abgeschnitten, und auf einen anderen Apfelbaum mit besonders guten Wurzeleigenschaften und dem gewünschten Stammwuchs "aufgepfropft". Der neue Trieb wächst an und trägt später die Früchte des aufgesetzten Triebes.

Ich habe einen Apfelbaum im Garten…

Haben Sie einen alten Apfelbaum im Garten, von dem Sie nicht wissen, um welche Sorte es sich handelt? Dann kann Ihnen wahrscheinlich der Pomologen-Verein weiterhelfen, also der Verein der Obstbaumkundler, denn dieser bietet oft kostenlose Sortenbestimmungen an. Man muss lediglich 5 reife Früchte des Baumes mitbringen. Ist die Sorte erst bestimmt, weiß man, ob sich die Früchte zum Kochen oder Backen (z.B. Elstar, Gala und Rubinette) eignen oder ob es ein guter Tafelapfel ist (z.B. Pinova oder Topaz). Und wer weiß: Vielleicht steht ja in Ihrem Garten eine seltene, alte Sorte, von der es nur noch wenige Exemplare gibt.

Alte Sorten = Glück allein?

Alte Apfelsorten haben besondere Eigenschaften: Sie sind oft gut an das Klima, in dem sie entstanden sind, angepasst und sind teilweise von Natur aus gegen Schädlinge resistent. Aber auch neue Sorten wissen zu glänzen: Zum Beispiel Sorten, die speziell für Menschen mit Apfelallergie gezüchtet wurden. Diese lösen, je nach Stärke der Allergie, keine oder nur geringe Symptome aus. Dazu gehören z.B. die Sorten Wellant oder Santana. Es wird aber auch erforscht, welche neuen Sorten besonders gut mit Hitze oder Dürre zurechtkommen. Diese Eigenschaften werden durch die Klimaveränderung immer wichtiger.

Mit oder ohne Schale?

Egal für welchen Apfel sie sich entscheiden: Essen Sie die Schale mit! Äpfel gelten nicht nur als besonders gesund ("An apple a day…"), sondern sind es auch. Nicht nur das enthaltene Vitamin C, auch sogenannte sekundäre Pflanzenstoffe machen den Apfel zum echten Superfood. Diese gesunden Inhaltsstoffe sitzen jedoch direkt unter der Schale. Wer den Apfel schält, verpasst daher das Beste am Apfel.