Ganz frühmorgens, wenn die ersten Sonnenstrahlen über die Baumwipfel des Wildparks ‚Anholter Schweiz‘ kriechen, setzt sich Monika Boland am liebsten auf die Bank vor ihrem Haus. Von ihrem Lieblingsort aus hat sie den schönsten Blick auf das „Schweizer Häuschen“.
Eine romantische Kulisse, denn das Häuschen steht auf einer kleinen Insel mitten im See. Und das schon seit über 100 Jahren. Das Schönste aber ist: Hinter all dem steckt eine wunderbare Liebesgeschichte.
In Erinnerung an seine Hochzeitsreise ließ Fürst Leopold zu Salm-Salm Ende des 19. Jahrhunderts in der Außenanlage der Wasserburg Anholt einen Englischen Garten anlegen.
Ein Besuch lohnt sich!
Der Englische Garten mit einem künstlich angelegten See und einer Felsformation wurden nach dem Vorbild des Vierwaldstätter Sees angelegt. Gekrönt wird die Anlage durch das zweigeschossige Chalet, das der Fürst eigens aus der Schweiz kommen ließ und auf die Insel im See setzte. Es ist das wohl älteste Fertighaus Deutschlands, damals nur mit einer Fähre zu erreichen. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde der Park nach und nach in ein Wildgehege umgewandelt. Inzwischen ist der unter Denkmalschutz stehende Englische Garten zu einem 56 Hektar großen Biotopwildpark erweitert worden. Die gut sechs Kilometer lange Wegstrecke führt heute durch einen Bärenwald, weiträumige Großvolieren und ein großes Wildtiergehege.
Führung gefällig?
Der Wildpark ist von März bis Ende Oktober täglich zwischen 9 und 18 Uhr geöffnet. Im Winter nur samstags und sonntags von 10 bis 17 Uhr. Der Eintritt kostet für Erwachsene 5,50 Euro, Kinder zahlen 3 Euro. Das Schweizer Häuschen kann dabei auch besichtigt werden, täglich außer montags zwischen 10 und 18 Uhr.