Aus der Gaskraftzentrale eines ehemaligen Bochumer Stahlwerks ist gut 100 Jahre später eines der außergewöhnlichsten Festspielhäuser Europas geworden. Die Jahrhunderthalle in Bochum-Stahlhausen und der benachbarte Westpark sind eines der gelungensten Beispiele für den Strukturwandel im „Pott“.
Studentin Olga Laschko hat Halle und Park längst zu ihrem „Lieblingsort“ erklärt. „Ich liebe diese Weite und die Ruhe. Hier kann ich von allem abschalten oder für die Uni lernen.“
Die Jahrhunderthalle wurde 1902 als Gaskraftzentrale auf dem Gelände des Bochumer Vereins für Bergbau und Gusstahlfabrikation gebaut. Der Westpark kam neunzig Jahre später auf dem ehemaligen Industriegelände hinzu.
Ein Besuch lohnt sich!
Der Westpark besticht durch seine terrassenförmigen Hänge, symmetrische Baumreihen und Teiche. Das Highlight ist die 130 Meter lange „Erzbahnschwinge“ – eine doppelt gekrümmte Hängebrücke für Fußgänger und Radfahrer. Noch heute stellt der „Bochumer Verein“ im Werk direkt neben dem Park Räder für den Schienenverkehr her. An einigen Stellen im Park hört man es manchmal aus der Ferne rumsen – wenn der über 100 Jahre alte Riesen-Hammer von Krupp auf die Gussteile niedersaust.
Führung gefällig?
Gruppen-Führungen durch den Westpark und die Jahrhunderthalle sind buchbar über die Bochumer Touristeninformation. Auch das Werksmuseum des „Bochumer Vereins“ kann nach Vereinbarung besichtigt werden.