Parteien zur Landtagswahl 2012
Parteien mit Landesliste im Überblick (Teil 2)
Stand: 17.04.2012, 13:36 Uhr
17 Parteien nehmen mit ihren Landeslisten an der Landtagswahl teil und kämpfen um Sitzplätze im Parlament. Von SPD und CDU über die Piraten bis zur Tierschutzpartei - WDR.de stellt alle zugelassenen Parteien und ihre Wahlprogramme kurz vor.
Parteien mit guten Chancen auf Sitze im Landtag | weitere Parteien (alphabetisch) Seite 2 | weitere Parteien (alphabetisch) Seite 3 |
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SPD | AUF | ÖDP |
CDU | BIG | Die PARTEI |
Grüne | FAMILIE | Partei der Vernunft |
FDP | FBI / Freie Wähler | pro NRW |
Linke | FREIE WÄHLER | Die Tierschutzpartei |
Piraten | NPD |
AUF - Partei für Arbeit, Umwelt und Familie - Christen für Deutschland (AUF)
Am 26. Januar 2008 gegründet, setzt sich AUF für eine Politik ein, die sich konsequent an der christlichen Werteordnung ausrichtet. Die Partei fordert eine Grundeinkommen für alle. Die vollwertige Bezahlung der Erziehungsleistung von Müttern und Vätern ist eine weitere zentrale Forderung. Das Erziehungsgehalt soll für die ersten drei Jahre der Erziehung eines Kindes gezahlt werden und für die Rente angerechnet werden. Bildung und Erziehung müssten auf allen Ebenen gefördert werden, zum Beispiel sich Hochschulen für Menschen ohne Abitur öffnen. Die Partei kam bei der Landtagswahl 2010 auf 0,1 Prozent der Zweitstimmen (5.173 Wählerstimmen).
Bündnis für Innovation & Gerechtigkeit (BIG)
Die Partei will die Situation von Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland verbessern. Sie setzt sich für eine Eingliederung ausländischer Mitbürger und deren Kinder in das deutsche System ein, allerdings unter Beibehaltung der kulturellen Identität. Sie fordert ein komplettes Umdenken im Bildungs- und Erziehungsbereich und bemängelt die schlechte Ausgangsposition und Entwicklungsmöglichkeiten für sozial benachteiligte Kinder, insbesondere Migrantenkinder. Im Bildungsbereich, dessen Etat deutlich steigen müsse, wünscht sich BIG die sprachliche Förderung aller Kinder bereits im Vorschulalter. Außerdem müsse die Ghettobildung für Schulkinder in Teilen großer Städte durch geeignete Maßnahmen aufgebrochen werden. Die Partei kam bei der Landtagswahl 2010 auf 0,2 Prozent der Zweitstimmen (13.863 Wählerstimmen).
Die Familien-Partei Deutschlands (FAMILIE)
Die Familien-Partei setzt sich für Nachhaltigkeit ein: kostenlose Bildung und Ausbildung zukünftiger Generationen einerseits, Tier- und Umweltschutz andererseits. Außerdem fordert sie eine Veränderung der Hartz-IV-Gesetze und ein Recht auf Arbeit. Außerdem setzt sie sich dafür ein, dass politische Mandatsträger nicht gleichzeitig in der Wirtschaft tätig sein dürfen. Die Familien-Partei lehnt die Erfassung biometrischer Merkmale aller Bürger in Dateien und Pässen ab und spricht sich gegen Datenerhebungen auf Vorrat ohne sachliche Notwendigkeit aus. Die Partei kam bei der Landtagswahl 2010 auf 0,4 Prozent der Zweitstimmen (31.758 Wählerstimmen).
Freie Bürger-Initiative/Freie Wähler (FBI/Freie Wähler)
Die erste "Freie Bürger Initiative" (FBI) wurde als kommunale Wählergemeinschaft in Paderborn gegründet. Die Wählergemeinschaft setzt sich für Bürgerbegehren und Bürgerentscheide ein. Sie lehnt absolute Mehrheiten ebenso ab wie jegliche Art von Partei- und Fraktionszwang. Ihre Mandatsträger sollen nur auf Basis des gesunden Menschenverstandes nach bestem Wissen und Gewissen entscheiden. Die Partei kam bei der Landtagswahl 2010 auf 0,1 Prozent der Zweitstimmen (6.636 Wählerstimmen).
FREIE WÄHLER Nordrhein-Westfalen (FREIE WÄHLER)
Die FREIEN WÄHLER treten zum ersten Mal mit einer Landesliste bei der Landtagswahl in NRW an. Der Landesvorsitzende Rüdiger Krentz betont, man wolle sich für die Stärkung der Bürgerrechte und der Kommunen einsetzen. Die Partei tritt für ein inklusives Bildungssystem ein, das alle Kinder mit Behinderung aufnimmt. Die FREIEN WÄHLER lehnen die Wiedereinführung der Studiengebühren, wie es die FDP vorschlägt, ab und auch den Europäischen Stabilitätsmechanismus ESM zur Eurorettung.
Nationaldemokratische Partei Deutschlands (NPD)
Die Partei fordert unter anderem ein Verbot von Moschee- und Minarettbauten. Sie will ein "Landesamt für Ausländerrückführung" schaffen und fordert, dass die Arbeitsagenturen bevorzugt deutsche Arbeitnehmer bei der Arbeitsplatzvergabe und Qualifizierung vermitteln. Außerdem will die NPD den Austritt Deutschlands aus der Eurozone und die D-Mark wieder einführen. Laut NRW-Verfassungsschutz ist die NPD eine rassistische, antisemitische und rechtsextremistische Partei, die die freiheitliche demokratische Grundordnung in Deutschland ablehnt und beseitigen will. 2010 holte die Partei 0,3 Prozent der Erst- und 0,7 Prozent der Zweitstimmen (24.685 bzw. 55.400 Wählerstimmen).