Soldaten

Zeitplan für Bundeswehrreform

Schrumpfkonzept für NRW-Kasernen steht

Stand: 12.06.2012, 18:16 Uhr

Die Bundeswehr ist auf dem Rückzug. Verteidigungsminister Thomas de Maizière legte am Dienstag (12.06.2012) den Zeitplan zur Reform der Streitkräfte vor. Jahr für Jahr soll es auch an Rhein und Ruhr weniger Militäreinrichtungen geben.

Der Fahrplan für die Bundeswehrreform steht. Das Verteidigungsministerium veröffentlichte auf seiner Internetseite, wann die von der Strukturreform der Streitkräfte betroffenen Kasernen und sonstigen Standorte schließen müssen oder verlagert werden. Auch in Nordrhein-Westfalen kommen auf Soldaten und Zivilbeschäftigte in den nächsten Jahren große Veränderungen zu.

Zapfenstreich für Kerpen und Königswinter

Der Schwerpunkt bei der Schließung von Bundeswehrliegenschaften soll laut Mitteilung des Ministeriums bundesweit in den Jahren 2014 bis 2016 liegen. Somit solle "ausreichend Zeit" verbleiben, "um den Übergang zwischen Bundeswehrnutzung und ziviler Nachnutzung zu gestalten".

Bereits im Oktober hatte der Minister die Eckpunkte seiner Schrumpfkur bekanntgegeben. Für 32 der bundesweit knapp 400 Standorte soll dem nunmehr noch einmal leicht ausgeweiteten Sparplan zufolge Zapfenstreich sein. Bayern, Schleswig-Holstein und das Saarland trifft das Konzept besonders hart. In NRW werden die Standorte Kerpen (voraussichtlich 2019) und Königswinter (voraussichtlich 2018) endgültig geschlossen. Andernorts kommt es schon vorher zu weitreichenden Umstrukturierungen. Insgesamt sinkt die Stellenzahl bei der Bundeswehr im Land von 36.600 auf 26.800.

Bundeswehrstandorte in NRW; Quelle: Bundesministerium der Verteidigung

Kasernen werden geschlossen oder verkleinert

Der CDU-Politiker de Maizière hält den Truppenabbau für notwendig zur Neuausrichtung der Armee. Der Minister will die Reform sozialverträglich gestalten. Härten und Jobverluste für einzelne Regionen fürchtet indes die rot-grüne Landesregierung und fordert den Bund auf, den betroffenen Städten und Gemeinden zu helfen.