"Wir erhalten keine Vergütung für die Abschaltung der Kraftwerke, sondern für die Sicherheitsbereitschaft", antwortet RWE Power auf die WDR-Anfrage. Die Festlegung der Vergütung erfolge durch die Bundesnetzagentur. Damit sei in den ersten Monaten des nächsten Jahres zu rechnen. "Deswegen können wir zur Höhe der Vergütung noch nichts sagen."
Die Bundesnetzagentur teilt dem WDR mit, das Verfahren sei seit Juli 2017 in Gange, dessen Abschluss aber noch offen.
Einen Anhaltspunkt gibt es dennoch: Ende Oktober 2015 hatte der damalige Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) angekündigt, dass die Energieunternehmen Mibrag, RWE und Vattenfall für "die befristete Einrichtung von einer Sicherheitsbereitschaft" eine Vergütung von "rund 230 Millionen Euro pro Jahr über sieben Jahre" erhalten - unter dem Strich also 1,61 Milliarden Euro für eine Gesamtleistung von 2,7 Gigawatt.
Pro Megawatt bedeutet das eine Entschädigung von knapp 600.000 Euro. Für die Quasi-Abschaltung der beiden 300-Megawatt-Blöcke in Frimmersdorf ergibt sich eine Summe von insgesamt knapp 360 Millionen.
Die Kosten für die Sicherheitsbereitschaft müssen die Stromkunden bezahlen. Das Bundeswirtschaftsministerium hatte 2015 - mit Blick auf die Gesamtkosten von 1,61 Milliarden Euro - angekündigt: "Das bedeutet einen Anstieg der Netzentgelte um rund 0,05 Cent pro Kilowattstunde."
Mit diesem Geld versüße der Stromkunde RWE Power "das goldene Ende der Kraftwerks-Dinosaurier", kritisiert der BUND-Landesverband NRW. "Das ist der eigentliche Skandal." Statt wie - wie ursprünglich geplant - eine Abgabe zu leisten, erhielten die Energiekonzerne nun sogar eine Prämie.