"Das ist ein Schlag für die Region, vor allem für die Familien", sagte etwa der Landrat des Rhein-Erft-Kreises, Michael Kreuzberg (CDU), am Montag (26.10.2015). Auf jeden wegfallenden RWE-Job kämen etwa zweieinhalb weitere Stellen bei Dienstleistern. "Vom Frisör über den Kiosk bis zur Bank bleiben die Kunden weg", sagte der Landrat. Wenngleich RWE den Abbau sozialverträglich gestalten will, könnten in der Region 3.000 bis 4.000 Stellen verschwinden.
Dauerhafte Förderung erwünscht
Das Rheinische Revier benötigt laut Kreuzberg jetzt Hilfe auch vom Land. Bisher habe man den Strukturwandel mit viel längerem Vorlauf bis 2040/45 geplant. Es gibt in der Region bereits seit 2010 die Zukunftsinitiative "Innovationsregion Rheinisches Revier" (IRR), die bei der Ansiedlung neuer Unternehmen und der Weiterentwicklung frei werdender Grundstücke helfen wolle. Die finanzielle Unterstützung des Landes sei bisher aber nur bis 2018 gesichert, sagte Kreuzberg. Er wünsche sich eine dauerhafte Förderung.
Erst Reservebetrieb, dann Stilllegung
Nach einer Einigung der Bundesregierung mit der Industrie sollen die drei deutschen Braunkohle-Konzerne RWE, Vattenfall und Mibrag für den Klimaschutz bis 2020 schrittweise 13 Prozent ihrer deutschen Braunkohle-Kapazitäten stilllegen - dafür gibt es über sieben Jahre je 230 Millionen Euro. RWE plant dazu, zwischen Ende 2017 und 2019 drei Kraftwerksblöcke in Grevenbroich-Frimmersdorf und Grevenbroich-Neurath sowie zwei Blöcke in Bergheim-Niederaußem zunächst in einen Reservebetrieb zu versetzen und später stillzulegen. Bis zu 1.000 Stellen sollen wegfallen. Der Bürgermeister von Grevenbroich, Klaus Krützen (SPD), sagte dazu der Rheinischen Post: "Wir müssen jetzt ran an die Planung, damit wir 2021 in Frimmersdorf keine Industriebrache haben."