Dortmunder Kiosk, Sicherung des Tatortes durch die Polizei

Gemeinsame Erklärung betroffener Städte

Dortmund erinnert an Opfer der NSU-Mordserie

Stand: 03.04.2012, 15:56 Uhr

Mit einer gemeinsamen Erklärung wollen sieben deutsche Städte ein Zeichen gegen den Rechtsterrorismus setzen. Dortmund und sechs weitere Orte, in denen Menschen durch die Zwickauer Zelle ermordet wurden, kündigten darüber hinaus an, durch weitere Maßnahmen der Opfer zu gedenken.

Zu den Städten zählen neben Dortmund auch Nürnberg, Hamburg, München, Rostock, Kassel und Heilbronn. Hier verübte die Zwickauer Terrorzelle zwischen 2000 und 2007 zehn Morde. Aufgedeckt wurde die Mordserie erst 2011. Zugleich rufen die Städte zu "gesellschaftlichem Widerstand" auf, wie am Dienstag (03.04.2012) die Stadt Dortmund erklärte. Ziel der gemeinsamen Erklärung ist nach Angaben der Stadt Dortmund "die Morde in angemessener Weise als Serie und erschreckende Taten von ausländerfeindlichem Charakter" zu kennzeichnen.

Gedenkplatte für Mehmet Kubasik

In Dortmund hat die Bezirksvertretung Innenstadt-Nord beschlossen, zum Gedenken an Mehmet Kubasik am Ort seiner Ermordung im Boden eine Gedenkplatte anbringen zu lassen. Am Mittwoch (04.04.2012) jährt sich sein Tod zum sechsten Mal. Seine Tochter Gamze Kubasik wird nach Auskunft der Stadt Dortmund am Karfreitag auf der diesjährigen Gedenkfeier an die Opfer des Naziterrors am Mahnmal in Dortmund-Bittermark sprechen.

Die Erklärung im Wortlaut

"Neonazistische Verbrecher haben zwischen 2000 und 2007 zehn Menschen in sieben deutschen Städten ermordet: Neun Mitbürger, die mit ihren Familien in Deutschland eine neue Heimat fanden, und eine Polizistin. Wir sind bestürzt und beschämt, dass diese terroristischen Gewalttaten über Jahre nicht als das erkannt wurden, was sie waren: Morde aus Menschenverachtung. Wir sagen: Nie wieder!" Im Anschluss folgen die Namen, die Todestage und -orte der Mordopfer.