Stachelbeere: eine Pflanze für schattige Ecken
Stachelbeeren verdanken ihren Namen den Dornen an den Ästen. Botanisch heißen sie 'Ribes uva-crispa' und sind mit den Johannisbeeren verwandt. Rund eineinhalb Meter werden die Sträucher hoch. Die eher unauffälligen Blüten erinnern an Miniglockenblumen. Ihre abgerundeten, dreigliedrigen Blätter haben einen leichten Flaum genau wie die etwa kirschgroßen, gemaserten, fast transparenten Früchte.
Es gibt grüne, gelbe und rote Sorten, die in allen gemäßigten Gefilden angebaut werden. Die Pflanze mag es eher schattig, verträgt keine pralle Sonne. Die etwa erbsengroße Wildfrucht stammt ursprünglich aus dem asiatischen Raum.
Die Früchte der Stachelbeere enthalten wertvolle Nährstoffe
Je reifer die Früchte werden, desto härter entwickeln sich die Schalen und sie schmecken süßer, im noch grünen, unreifen Zustand dagegen sauer. Dann lassen sich Stachelbeeren am besten zu Gelees oder Marmeladen verarbeiten, weil ihr Pektingehalt sehr hoch ist.
Außerdem besitzen sie viel Vitamin C, B-Vitamine, verschiedene Spurenelemente und Mineralstoffe, wie Kalium, Kalzium, Magnesium und Kieselsäure, dazu viel Fruchtzucker, um Energie zu tanken.
Anwendung in der Heilkunde und in der Küche
Als eher saure Frucht wirken Stachelbeeren zusammenziehend, regen den Speichelfluss an, fördern die Verdauung und wirken durch die Mineralien trotzdem entspannend. Sie sollen unter anderem entwässernd, gefäß- und bindegewebsstärkend wirken und das Immunsystem unterstützen.
Reife Früchte schmecken gut roh. Stachelbeeren passen in Rote Grütze, zu Milchspeisen, lassen sich verbacken, als Sirup oder salzig in Saucen wie Chutneys verarbeiten. So harmonieren sie auch mit Käse, Fleisch- oder Fischgerichten.
Feines Stachelbeer-Süppchen mit Gemüse als Grundlage
Zutaten
- 500 g reife Stachelbeeren
- ggf. 2 – 3 Handvoll Rosinen oder ein paar Spritzer Zitrone oder fein gehackter Sauerampfer
- 2 EL Ghee oder Olivenöl
- jeweils ½ TL Samen von Koriander, Fenchel und Ajwain (Ajowan/Königskümmel)
- 1 kl. Zwiebel
- 1 daumengroßes Stück Ingwer
- 1 Möhre
- 1 kleinere Pastinake oder Petersilienwurzel
- 4 Stängel Staudensellerie
- 2 EL Mehl
- Pfeffer und Salz
- 1 Ei
- 100 ml Sahne oder Kokosmilch
- Petersiliengrün oder andere frische Gartenkräutern z. B. Estragon
Zubereitung
Hierbei handelt es sich um ein abgeändertes siebenbürgisches Rezept.
Stachelbeeren sind eine wahre Sommerfrucht, denn sie stecken voller Vitamine und Mineralien. Durch den hohen Anteil an Pektin, Säure und Schleimstoffen aus den Kernen sind sie sehr gut für den Darm und somit echte Verdauungshelfer.
Für diese süß-saure Suppe werden 500 g reife Stachelbeeren verwendet. Falls nur grüne unreife vorhanden sind, wird zum Schluss mit 2 – 3 Handvoll Rosinen die Süße hinzugefügt. Wiederum, wenn vollreife Früchte verwendet werden, sollten ein paar Spritzer Zitrone oder fein gehackter Sauerampfer zur Balance dienen.
2 EL Ghee oder Olivenöl bei niedriger Temperatur im Suppentopf erhitzen.
Jeweils ½ TL Samen von Koriander, Fenchel und Ajwain (Ajowan/Königskümmel) mörsern und in das erwärmte Ghee geben, nur kurz auslassen.
1 kl. Zwiebel und ein daumengroßes Stück Ingwer fein hacken und mit den Gewürzen glasig dünsten.
1 Möhre, 1 kleinere Pastinake oder Petersilienwurzel und 4 Stängel Staudensellerie schälen, in feine Würfel schneiden und in den Topf geben. Alles im Gewürzsud schwenken, mit Deckel und reduzierter Hitze ca. 10 Min. bei mittlerer Hitze schmoren lassen. Mit 1,5 Liter Wasser auffüllen und gar kochen.
Die Suppe wird mit 2 EL Mehl gebunden. Dafür wird das Mehl zuerst mit etwas kalter Flüssigkeit glatt gerührt damit es nicht klumpt. Mit heißer Suppe wird der Mehlbrei verdünnt und anschließend zurück in den Topf gegeben damit alles zusammen aufkocht und eindickt. Erst dann werden die Stachelbeeren und wenn gewünscht auch die Rosinen hinzugefügt und können garziehen (nicht mehr kochen). Anschließend den Topf von der Platte nehmen und mit Pfeffer und Salz abschmecken.
Zum Verfeinern der Suppe und zum Abschluss wird 1 Ei nach Belieben mit 100 ml Sahne oder Kokosmilch verquirlt. Vorsichtig auch wieder mit heißer Suppe vermischen damit das Ei nicht stockt.
Petersiliengrün oder andere frische Gartenkräutern z. B. Estragon fein hacken und über die Suppe streuen.
Viel Freude und gutes Gelingen wünscht Karin Schuller!
Autorin: Franziska Glatt
Redaktion: Valentina Dobrosavljević
Service Essen und Trinken ist eine Rubrik der WDR 5 Sendung Neugier genügt und ist dort mittwochs zwischen 11.04 Uhr und 12.00 Uhr zu hören.