Versicherung gegen Berufsunfähigkeit: Vorsicht vor falschen Angaben

Stand: 24.09.2018, 10:32 Uhr

  • Berufsunfähigkeit sollte abgesichert werden
  • Angaben bei Vertragsabschluss sind entscheidend
  • Etwa jeder dritte Antrag ist erfolglos

Die Berufsunfähigkeitsversicherung gilt als eine der wichtigsten Versicherungen. Sie greift dann, wenn der Erwerb einer Arbeit nicht mehr oder nur noch eingeschränkt möglich ist. Sie soll den finanziellen Abstieg aufgrund physischer oder psychischer Folgen verhindern. Das Risiko, seine Arbeitskraft eines Tages einzubüßen, sollte man nicht unterschätzen. Statistisch ist sogar jeder Vierte von Berufsunfähigkeit betroffen.

Freiwillige Versicherung

Der Abschluss dieser Versicherung ist freiwillig. Sie kann als Zusatzversicherung zu einer Lebensversicherung, Rentenversicherung oder als selbstständige Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen werden. Die Beiträge zur Berufsunfähigkeitsversicherung sind grundsätzlich steuerlich absetzbar und mindern die Steuerlast des Versicherungsnehmers.

Zuschnitt auf die Bedürfnisse des Versicherten


Die Berufsunfähigkeitsversicherung bietet je nach Versicherung eine Vielzahl verschiedener Tarife, die auf die persönlichen Bedürfnisse und Ansprüche zugeschnitten werden können. Grundsätzlich gilt: Die Berufsunfähigkeit ist dann gegeben, wenn der Versicherte seinen Beruf aus gesundheitlichen Gründen zu mindestens 50 Prozent nicht mehr ausüben kann.

Abschluss der Versicherung ist entscheidend

Der Vertragsabschluss ist bei einer Berufsunfähigkeitsversicherung von entscheidender Bedeutung. Vor dem Abschluss steht meist ein Antrags-Marathon. Vor allem geht es dabei um das Thema Gesundheit. Die Versicherung fragt aktuelle aber auch weit zurückliegende Beschwerden und Erkrankungen ab.

Falsche Angaben - keine Zahlung

Falsche oder fehlende Angaben, die gar nichts mit der aktuellen Krankheit, die zur Berufsunfähigkeit führt, zu tun haben müssen, können fatale Auswirkungen haben. Die Versicherung muss dann nicht leisten.

Damit dies nicht passiert, empfiehlt die Anwältin für Versicherungsrecht Beatrix Hüller, den Antrag sehr gewissenhaft und vollständig auszufüllen. Auf der sicheren Seite ist, wer seine komplette Krankengeschichte bei seiner Krankenkasse anfordert oder den sogenannten Diagnosespiegel vom Hausarzt hinzufügt.

Nach Angaben der Gesellschaft der deutschen Versicherungswirtschaft werden 70 Prozent aller Anträge auf eine Berufsunfähigkeitsleistung anerkannt.