Gaius Julius Caesar

Stichtag

15. März 44 vor Christus - Gaius Julius Caesar wird ermordet

"Seine hässliche Glatze ertrug er mit größtem Widerwillen", notiert der römische Geschichtsschreiber Sueton über Gaius Julis Caesar. "Deshalb hatte er sich daran gewöhnt, sein lichter werdendes Haar vom Scheitel von vorne zu kämmen." Und deshalb habe der römische Feldherr auch gerne Gebrauch von dem Recht gemacht, "stets einen Lorbeerkranz tragen zu dürfen." Caesars Glatze zeigt allerdings keines seiner Porträts - da wird schon zu Lebzeiten geschönt.

Geboren wird Gaius Julius Caesar im Jahr 100 vor Christus. Rom ist damals eine Republik. Das hat allerdings wenig mit Volkswillen oder Demokratie zu tun. "Res publica" - die öffentliche Sache, der römische Staat - wird seit Jahrhunderten gelenkt von einer kleinen Gruppe einflussreicher Familien. Dieser Senatsadel umfasst weniger als ein Prozent des römischen Volkes. Dazu gehört Caesar. Seine Laufbahn ist damit vorgezeichnet, denn für den römischen Adel zählen zwei Dinge: Politik und Krieg. Um an politische und damit auch militärische Posten zu kommen, gibt es eine festgelegte Karriereleiter.

Erst Gallien, dann Italien

Caesar ist ehrgeizig, risikobereit und hat einen Hang zur Aufschneiderei. Er gilt als Liebhaber schöner und einflussreicher Frauen. Für seine politische Karriere setzt er Unsummen ein: Er sponsert Spiele und Gladiatorenkämpfe, verteilt Spenden und Bestechungsgelder - obwohl er die Finanzen dafür nicht hat. Als Caesar während seiner Ämterlaufbahn das südliche Spanien als Provinz zugesprochen wird, kann er sich seinen Gläubigern in Rom nur durch die Unterstützung eines reichen Bürgen entziehen.

Im Jahr 59 vor Christus wird Caesar Konsul. Im Jahr darauf übernimmt er die Statthalterschaft über Provinzen im Norden. Damit beginnt seine Eroberung Galliens. In sieben Büchern schildert Caesar als Soldat und Feldherr seinen Krieg um Gallien - mit sich selbst in der dritten Person. Nach sieben Jahren ist es soweit: Ganz Gallien ist unterworfen. Und er ist reich: Unterjochte Völker auszubeuten ist ein lukratives Geschäft. Im Jahr 49 marschiert Caesar mit seinen Legionen nach Rom und beginnt einen Bürgerkrieg. Innerhalb von drei Monaten hat er die Kontrolle über ganz Italien.

Genug gelebt?

Nun greift Caesar nach der Alleinherrschaft über das römische Weltreich. Der Bürgerkrieg erfasst das ganze Imperium und führt den Feldherrn bis nach Ägypten. Fast ein halbes Jahrzehnt dauern die Kämpfe, dann ist Caesar am Ziel. Er lässt sich zum Diktator auf Lebenszeit ernennen. Das bringt die Anhänger der alten Republik endgültig gegen ihn auf. Längst hat sich eine Opposition im Senat formiert. "Es haben sich mehr als 60 Personen gegen ihn verschworen", berichtet der römische Schriftsteller Sueton. Sie wollen den Tyrannenmord. Möglicherweise weiß Caesar davon durch seinen Geheimdienst. Sueton schreibt: "Caesar hinterließ bei einigen der ihm Nahestehenden den Verdacht, er habe nicht länger leben wollen."

Am Vorabend des Attentats sagt er angeblich: "Ich habe genug gelebt für meinen Ruhm." Das ist aber wahrscheinlich eine Erfindung der Nachwelt. Für die "Iden des März" - den 15. März 44 vor Christus - ist eine Senatssitzung anberaumt. Caesar betritt zum letzten Mal die Kurie des römischen Senats. "Sobald er feststellte, dass er von allen Seiten angegriffen wurde, verhüllte er mit der Toga sein Haupt", so Sueton. "Auf diese Weise wird er mit 23 Stichen durchbohrt, dabei gab er lediglich beim ersten Sticht einen Seufzer von sich, sagte aber kein Wort." Nach Caesars Tod beginnt ein neuer Bürgerkrieg. Die Römische Republik hat ausgedient.

Stand: 15.03.2012

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