Harley-Davidson Motor Company gegründet (am 17.09.1907) WDR 2 Stichtag 17.09.2017 04:07 Min. Verfügbar bis 15.09.2027 WDR 2


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17. September 1907 - Gründung der Harley-Davidson Motor Company

Stand: 17.09.2017, 00:00 Uhr

Das Emblem einer Harley-Davidson auf einer Motorradmesse im Bella Center in Kopenhagen

Der Mythos von der großen Freiheit auf zwei Rädern beginnt in einem winzigen Schuppen in Milwaukee Anfang des 20. Jahrhunderts. William S. Harley und Arthur Davidson träumen einen Traum, der nichts mit dem späteren Rebellen-Image ihres Produkts gemein hat: Die 20 und 21 Jahre alten Männer wollen ein zuverlässiges, robustes Motorrad von Weltqualität und in möglichst großer Stückzahl bauen.

Zuvor haben die Franzosen mit dem De-Dion-Bouton-Motordreirad bereits das erste brauchbare Kraftrad entwickelt. Auch in Neuengland fahren zur Jahrhundertwende einige Motorräder über die Straßen - wobei es mehr Fahrräder mit kleinen Motoren sind. Die von Harley und Davidson in Handarbeit gebauten ersten Prototypen sind ebenfalls nichts mehr als motorisierte Drahtesel.

Vier Männer und ein Motorrad

1903 schließen sich William und Walter Davidson, ihrem Bruder und dessen Freund an. "Diese Firma wurde von vier jungen Männern gegründet, die davon träumten, was sie alles sehen könnten, wenn sie einen Motor in einen Fahrradrahmen einbauen würden", sagt der Gründerenkel Willi G. Davidson.

Ein schwarzes Fahrrad mit einem Ein-Zylinder-Motor, der mit dem Hinterreifen über einen Riemen verbunden ist

Anfangs mehr Fahrrad als Motorrad

Walter, der Mechaniker in dem Quartett, bringt das Moped erst zum Laufen und dann zur Serienreife. Das erste Serienmodell von 1905 legt stattliche 163.000 Kilometer zurück. Die Maschine wechselt fünf Mal den Besitzer und hat nie größere Pannen. Das spricht sich schnell herum und wird zur besten Werbung für die anvisierte Großproduktion. Die Gründung der Harley-Davidson Motor Company wird am 17. September 1907 notariell besiegelt.

Robuster Absatz dank guter Militärkontakte

Technik und Design der Harley-Davidson finden immer mehr Anhänger - auch im Ausland. Die Modelle setzen sich gegen die große Konkurrenz in den Gründerjahren des motorisierten Fahrzeugbaus durch. 1920 ist Harley-Davidson der größte Motorradproduzent der Welt. Post, Militär und Polizei bewegen sich überall auf den US-Maschinen.

Alleine im Zweiten Weltkrieg liefert das Unternehmen 90.000 Motorräder an die Armee, was das spätere Zivilgeschäft fördert. Viele ehemaligen Soldaten haben sich im Einsatz mit Harley-Davidson gut arrangiert und legen sich nach Kriegsende ein eigenes Modell zu. Weiterer Absatzanschub kommt von den ersten Motorradclubs wie Boozefighters, Satans Sinners oder Winoise.

Rebellen-Mythos entsteht

Die radikalen Motorradfreunde - die üblicherweise auf einer Harley-Davidson gegen das Establishment kämpfen - sorgen in den Nachkriegsjahren dafür, dass sich das Image der Harley-Davidson-Motorräder vom fahrbaren Untersatz der Arbeiterklasse zur Rebellen-Maschine wandelt.

 Motorradfahrer auf einer Straße in der Wüste

Bis heute "Born to be Wild"

Der Kinofilm "Easy Rider" macht 1969 die Harley-Davidson endgültig zum Symbol eines nonkonformistischen Lebensstils. Die Filmreise der Schauspieler Dennis Hopper und Peter Fonda auf ihrer Harley-Chopper wird zum Mythos von Freiheit und Unabhängigkeit. Der Filmsong "Born to be wild" von Steppenwolf gilt bis heute als Hymne der Motorradfahrer.

Viele prominente Fans

An bekennenden prominenten Harley-Davidson-Fahrern hat es in der Firmengeschichte nie gefehlt. Elvis Presley, Clark Gable, Marlene Dietrich und Sylvester Stallone zählen zu den Fans der Kultmarke. Heute ist die Harley-Davidson auch ein Statussymbol für wohlhabende Männer in den so genannten "besten Jahren", die sich nach Freiheit und Abenteuer sehnen und sich nun ihre Jugendträume erfüllen können.

Die Harley-Davidson Motor Company lässt sich das Rebellen-Image gut bezahlen. Ihre Motorräder zählen zu den teuersten Zweirädern, die es zu kaufen gibt. Ein Grund, warum trotz einiger Tiefen in der Firmengeschichte das Unternehmen noch immer der größte Motorrad-Produzent der USA ist.

Programmtipps:

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"ZeitZeichen" auf WDR 5 (9.45 Uhr) und WDR 3 (17.45 Uhr) erinnert am 17. September 2017 ebenfalls an die Harley-Davidson Company. Auch das "ZeitZeichen" gibt es als Podcast.

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