Henri Dunant

8. Mai 1828 - Geburtstag von Rot-Kreuz-Gründer Henri Dunant

Stand: 08.05.2018, 00:00 Uhr

Henri Dunant, ein Schweizer Geschäftsmann, kommt 1859 zufällig auf das Schlachtfeld von Solferino, wo über 30.000 tote und sterbende Soldaten liegen. Die streitenden Armeen Österreichs, Sardiniens und Frankreichs waren längst weitergezogen. Die Kriegsverletzten blieben ihrem Schicksal überlassen.

Henri Dunant, Rot-Kreuz-Gründer (Geburtstag 08.05.1828)

WDR Zeitzeichen 08.05.2018 14:47 Min. Verfügbar bis 05.05.2028 WDR 5


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Henri Dunant, später schreibt er sich selbst meist Henry, holt Dorfbewohner aus der Nähe, erklärt ihnen, sie sollen den Verwundeten helfen und zwar egal für wen diese gekämpft haben. "Tutti fratelli", sagt er: "Wir sind alle Brüder."

"Darauf geht bis heute ein Grundsatz in der humanitären Hilfe zurück: Der kampfunfähige Soldat ist kein Feind mehr", sagt Joachim Gardemann, Kinderarzt und Mitglied des Deutschen Roten Kreuzes für die internationale Auslandshilfe. "Der Soldat, der nicht mehr kämpfen kann, darf auch nicht mehr bekämpft werden."

Der richtige Mensch zur richtigen Zeit am richtigen Ort

Wieder zurück veröffentlicht Henri Dunant, geboren am 8. Mai 1828 in Genf, auf eigene Kosten ein Buch über seine Erlebnisse: "Eine Erinnerung an Solferino". Er erreicht, dass die europäischen Länder 1863 auf einer Konferenz erstmals über einen Kodex in der Kriegsführung sprechen. 1864 wird die erste Genfer Konvention unterschrieben, in die viele Ideen Dunants eingegangen sind. "Dunant war der richtige Mensch am richtigen Ort zur richtigen Zeit", sagt Joachim Gardemann.

Im Zuge der Konferenz entsteht auch das Internationale Komitee der Hilfsgesellschaften für die Verwundetenpflege, seit 1876 das Internationale Komitee vom Roten Kreuz. "Es war die Idee eines Schweizer Generals, der sagte: Nehmt ein Rotes Kreuz auf weißem Grund, das sieht man gut, auch im Pulverdampf", erklärt Joachim Gardemann.

Dunant bekommt Friedensnobelpreis

Nach dieser Leistung verläuft Henri Dunants Leben dramatisch: Er vernachlässigt seine Geschäfte, geht bankrott, wird daraufhin auch vom Roten Kreuz ausgeschlossen und ist zeitweise obdachlos. "1901 ist er in einem Heim für wohnungslose Männer aufgefunden worden und hat den ersten Friedensnobelpreis bekommen", sagt Gardemann.

Henri Dunant lebt zurückgezogen, bis er 1910 in einem Schweizer Hospiz stirbt.

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