Archivbild: Krakatau, nach Vulkanausbruch 1883

27. August 1883 - Explosion der Vulkaninsel Krakatau

Stand: 27.08.2018, 00:00 Uhr

Krakatau ist bis zum 27. August 1883 eine kleine, unbedeutende Insel zwischen Sumatra und Java. An diesem Montag rückt der wahrscheinlich lauteste Knall, der jemals gemessen wurde, die globale Aufmerksamkeit auf die indonesische Vulkaninsel. Oder vielmehr auf das, was von Krakatau übrig ist, nachdem die Insel zerbirst und im Meer versinkt.

Schon seit Monaten hatte es im Innern der Insel rumort. Der Vulkan entlädt sich mit mehreren Eruptionen. Als Wasser in die Magmakammer eindringt, entsteht ein explosives Gemisch: Um kurz nach zehn Uhr morgens bricht Krakatau in sich zusammen. Mehrere Hundert Meter hohe Felsformationen verschwinden im Wasser. Noch im 3.500 Kilometer entfernten Perth in Westaustralien hören die Menschen die Detonation.

Explosion der Vulkaninsel Krakatau (am 27.08.1883)

WDR 2 Stichtag 27.08.2018 04:16 Min. Verfügbar bis 24.08.2028 WDR 2


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Druckwelle rast mehrfach um die Welt

Wer weniger als zehn Kilometer von der Insel entfernt ist, dem platzt vom Druck die Lunge. Matrosen, die auf Schiffen auf der Sunda-Straße unterwegs sind, zerreißt das Trommelfell. Die Druckwellen lassen sich auf Messgeräten rund um den Globus nachweisen und rasen mehrmals um die Erde.

Dabei sind die Druck- und Schallwellen nur der Anfang einer der größten Naturkatastrophen der vergangenen Jahrhunderte: Danach kommt das Wasser. "Plötzlich sahen wir eine riesige Welle von ungeheurer Höhe mit rasender Geschwindigkeit auf die Küste zukommen", notiert ein Passagier auf einem niederländischen Dreimaster, der vor der Küste Sumatras ankert.

Flutwelle tötet 36.000 Menschen

Der Kapitän bringt das Schiff geistesgegenwärtig gerade noch in die richtige Position, um nicht zerschmettert zu werden. Betäubt beobachtet die Crew an Deck wie das Wasser über das Land hinwegbraust. "Wenn das in kleine Fjorde hineinging, stieg die Wellenhöhe auf nahezu 40 Meter an", erzählt der Vulkanexperte Professor Lothar Viereck von der Universität Jena.

Der Tsunami erschlägt oder ertränkt mehr als 36.000 Menschen, zerstört die Städte und Dörfer einer ganzen Region. Dann regnet es Asche, die Trümmer werden teilweise bis zu zehn Meter hoch mit Staub bedeckt. "Im Nahbereich war es so, dass sie für vier Tage quasi Nacht gehabt haben", sagt Vulkanexperte Viereck.

Temperatur sinkt global um ein Grad

Auch der Rest der Welt spürt die Auswirkungen des Vulkanausbruchs in Indonesien. In Calais steigt der Meeresspiegel um zwei Zentimeter an. Die Temperatur fällt in der Folge weltweit um mehr als ein Grad. Staub- und Aschepartikel schweben monatelang in der Atmosphäre und verursachen auch in Europa spektakuläre Sonnenuntergänge.

Programmtipps:

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"ZeitZeichen" auf WDR 5 (9.45 Uhr) und WDR 3 (17.45 Uhr) erinnert am 27. August 2018 ebenfalls an die Vulkaninsel Krakatau. Auch das "ZeitZeichen" gibt es als Podcast.

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