Alexandre Dumas, der Ältere

5. Dezember 1870 – Todestag des Schriftstellers Alexandre Dumas d.Ä.

Stand: 05.12.2020, 00:00 Uhr

Von den vielen Ereignissen seiner Jugend prägen zwei Alexandre Dumas den Älteren besonders: Als 13-Jähriger ist er dabei, wie ein bereits kränklich wirkender Napoleon auf seinem Weg in die Schlacht bei Waterloo in seinem Heimatort die Pferde wechselt. Und dann sieht er eine Hamlet-Adaption im Theater: Sie macht ihm deutlich, dass man über Literatur zentrale Probleme auf eine ganz eigene Art behandeln kann.

In der Folge wird Dumas in Romanen und Dramen im Laufe seines Schriftstellerlebens die gesamte Historie Frankreichs zum Thema machen: von den Anfängen Galliens bis in seine eigene Gegenwart.

Alexandre Dumas, frz. Schriftsteller (Todestag 05.12.1870)

WDR 2 Stichtag 05.12.2020 03:59 Min. Verfügbar bis 03.12.2030 WDR 2


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Über 100 Theaterstücke

Geboren wird Dumas 1802 in Villers-Cotterêts. Sein Vater ist der Sohn eines französischen Adeligen und einer afrikanischen Sklavin. Von dem Kriegshelden, der stirbt, als Dumas vier Jahre alt ist, erbt der spätere Schriftsteller sein krauses Haar und seine Abenteuerlust. Mit 21 Jahren geht Dumas nach Paris und wird Schreiber im Büro des Herzogs von Orléans, dem späteren französischen König. Gleichzeitig geht er seine Karriere als Dichter höchst strategisch an.

1829 wird Dumas mit seinem Prosastück "Heinrich III. und sein Hof" schlagartig berühmt. Zum einen, weil er mit dem historischen Stoff voller Zeitsprünge auf vielfache Weise mit einem an mythologischen Themen und stringenter Handlung orientierten klassischen Versdrama bricht; zum anderen aber auch, weil der Herzog von Orléans mit Gästen der spektakulär inszenierten Premiere beiwohnt. Dumas wird zum literarischen Superstar seiner Zeit: Über 100 Stücke wird er verfassen.

Die ewige Freundschaft

1844 veröffentlicht Dumas mit dem Roman "Die drei Musketiere" rund um Kardinal Richelieu sein bis heute populärstes Werk. Zentrales Thema des später zur Trilogie erweiterten Geschichte ist die Freundschaft, die die persönliche Entwicklung der Protagonisten und die Wirren der Zeit überdauert.

1845 folgt "Der Graf von Monte Christo", der sich an der mysteriösen Geschichte vom eingekerkerten "Mann mit der eisernen Maske" orientiert und den der Vielschreiber Dumas als Feuilleton-Roman in Fortsetzungen in der Zeitung herausbringt. Den Plot entwickelt er wie schon bei den "Drei Musketieren" mit dem Schriftsteller Auguste Maquet gemeinsam: Maquet verfasst die Rohversion, die Dumas dann verfeinert und ausschmückt.

Mit 50 Jahren muss Dumas erkennen, dass er über seine Verhältnisse gelebt hat: Er flieht vor seinen Gläubigern nach Brüssel und darf erst nach einem Vergleich nach Paris zurückkehren. Er stirbt am 5. Dezember 1870 mit 68 Jahren in Puys in der Normandie. Da ist sein unehelicher Sohn Alexandre Dumas der Jüngere etwa mit dem Roman "Die Kameliendame" (1848) schon in seine Fußstapfen getreten.

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