31. März 1981 - Erste Verleihung der "Goldenen Himbeere"

Stand: 31.03.2016, 00:00 Uhr

Halle Berry nimmt es mit Humor. "Zuallererst möchte ich mich bei Warner Brothers bedanken", sagt sie 2005 bei der Verleihung der "Goldenen Himbeere" in Los Angeles für die schlechteste Leistung einer Darstellerin über ihre Rolle in "Catwoman". "Danke, dass ihr mich in diesen gottverdammten beschissenen Film gesteckt habt! Genau das hat meine Karriere gebraucht."

Und auch Sandra Bullock lässt es sich nicht nehmen, bei der Verleihung für den Kino-Flop "Verrückt nach Steve" 2010 persönlich anwesend zu sein – als erste seit Berry, und einen Tag vor der Oscar-Verleihung, wo sie für ihre Rolle in "The Blind Side" nominiert worden ist. "Ich werde Seite für Seite durch meinen Dialog gehen, also werden wir eine Weile hier sein", droht die Schauspielerin. "Und dann soll jeder, der will, mir vorlesen, wie ich es hätte besser machen können. Oder ihr guckt euch den Film einfach tatsächlich an und überlegt euch eure Entscheidung nochmal."

Missmut mit den Village People

Erfunden wird der "Golden Raspberry Award", kurz: "Razzie" von John Wilson. Initialzündung für den Negativpreis ist ein frustrierender Kinoabend, bei dem Wilson 99 Cent für eine Doppelvorstellung von "Can’t Stop The Music" mit den Village People und "Xanadu" mit Olivia Newton-John bezahlt hat. Am 31. März 1981 vergibt Wilson die Trophäe, die aus einer Kunststoffhimbeere mit Aluminium-Super-8-Filmrolle besteht, bei einer Oscar-Party in seinem Wohnzimmer.

Inzwischen wird der Preis von der "Golden Raspberry Award Foundation" (GRAF) vergeben, der rund 700 Filmkritiker, Journalisten und Filmschaffende vorwiegend aus den USA angehören. Aus Deutschland benennt die Münchner Filmwerkstatt die Juroren. Am Vorabend der "Academy Awards" in Hollywood versprüht die Gala die nötige Portion Trash, um sich auch die Schattenseiten der Glitzerwelt vor Augen zu führen.

Auch gute Leistung wird ausgezeichnet

Vergeben wird die Auszeichnung unter anderem in den Kategorien "Schlechtester Film", "Schlechtester Schauspieler", "Schlechteste Schauspielerin", "Schlechtestes Leinwandpaar", "Schlechtester Nebendarsteller", "Schlechteste Nebendarstellerin", "Schlechteste Neuverfilmung oder Fortsetzung", "Schlechteste Regie" und "Schlechtestes Drehbuch". Unregelmäßig werden Preise für die rücksichtsloseste Missachtung von Menschenleben und öffentlichem Eigentum, die furchtbarste Verwendung von 3-D in einem Film oder den "Meistfurzenden Teeniefilm" vergeben.

Zu den bisherigen Preisträgern gehören illustre Namen wie Laurence Olivier, Bruce Willis, Demi Moore, Stephen King oder Norman Mailer. Eine der am häufigsten ausgezeichneten Personen ist Silvester Stalone. Inzwischen gibt es auch Versöhnliches. Nämlich den "Razzie Redeemer Award" für jemanden, der inmitten seiner miserablen Filme plötzlich einen guten macht.

Stand: 31.03.2016

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