Mit Applaus und Deutschland-Fahne verabschiedeten die Zuschauer am Montag Davis-Cup-Spieler Jan-Lennard Struff vom kleinen Wimbledon-Court 8. Einen Tag vor dem ersten Auftritt von Paris-Finalist Alexander Zverev hat der Davis-Cup-Spieler beim Rasenklassiker in London für ein deutsches Erfolgserlebnis gesorgt. Mit 6:4, 6:7 (4:7), 6:2, 6:3 setzte sich Struff am Montag gegen den Ungarn Fabian Marozsan durch und zog in die zweite Runde ein.
Der 34 Jahre alte Tennisprofi aus Warstein steckte dabei auch Rückschläge weg. Nach 2:05 Stunden nutzte die deutsche Nummer zwei den ersten Matchball, er hätte die Erstrundenaufgabe sogar schneller lösen können.
Satzausgleich wirft Struff nicht um
Das Match begann für Struff ungewohnt, gleich sein erstes Aufschlagspiel musste er dem Ungarn überlassen. Der Warsteiner lag schnell mit 0:3 und 1:4 zurück. Doch Struff biss sich in die Partie. Sein Coach Carsten Arriens sprach ihm aus der dritten und damit letzten Reihe der kleinen Tribüne aus gut zu; Struff fand immer besser zu seinem druckvollen Spiel und sicherte sich trotz des Rückstands doch noch den ersten Satz.
Im zweiten Abschnitt hatte Struff bei 5:4 schon den Vorteil auf seiner Seite, leistete sich dann im Tiebreak aber ein paar Fehler zu viel. Vom Satzausgleich ließ er sich aber nicht irritieren und zog ab Mitte des dritten Durchgangs davon.
"Ich bin sehr happy mit der Art und Weise, wie ich es gespielt habe und dass ich gewonnen habe", sagte Struff: "Es ist wunderschön hier zu sein. Man schätzt es auch nach mehreren Jahren noch immer, weil es so schön hier ist."
Nun gegen Zhang Zhizhen
Am Mittwoch spielt Struff damit gegen Zhang Zhizhen aus China, der sich gegen den Franzosen Maxime Janvier mit 7:6 (7:4), 6:3, 6:2 besiegte. Struff hatte die Wimbledon-Auflage 2023 verletzt verpasst. In den beiden Jahren zuvor hatte er mit dem Russen Daniil Medwedew und dem Spanier Carlos Alcaraz zwei Weltklasse-Erstrundengegner erwischt und früh verloren. Erstmals seit fünf Jahren steht Struff in Wimbledon nun in der zweiten Runde.
Altmaier ringt Fery in fünf Sätzen nieder
Daniel Altmaier folgte Struff in Wimbledon in die zweite Runde - hatte aber mehr Mühe. In einem Fünf-Satz-Match rang der Kempener den britischen Außenseiter Arthur Fery 4:6, 7:6 (8:6), 1:6, 6:3, 6:1 nieder. Damit konnte Altmaier nach einem Auf und Ab am Ende doch noch die günstige Auslosung für seinen erstmaligen Zweitrunden-Einzug in Wimbledon nutzen. Fery belegt in der Weltrangliste nur Platz 247 und kam dank einer Wildcard ins Hauptfeld.
Altmaiers nächster Gegner ist nun der Kanadier Denis Shapovalov. Altmaier beim Stand von 3:4 weggerutscht und blieb zunächst auf dem Rasen liegen, bis medizinische Hilfe kam. Nach einer Behandlungspause konnte die Nummer 80 der Welt aber weiterspielen. Auch zu Beginn des vierten Satzes ließ sich Altmaier noch einmal behandeln.
Quelle: dpa/sid/red