Wegen des Berufs: Kölner Oruz hört in Hockey-Nationalmannschaft auf

Stand: 26.02.2024, 11:54 Uhr

Timur Oruz beendet seine Karriere in der Hockey-Nationalmannschaft und verzichtet damit auch auf die Teilnahme an den Olympischen Spielen im Sommer in Paris. Für Rot-Weiss Köln werde er aber weiter in der Bundesliga spielen.

Laut einer Verbandsmitteilung könne der 29-Jährige als Leiter eines aufstrebenden Startups die Doppelbelastung nicht mehr bewerkstelligen. Oruz war beim WM-Sieg 2023 ein Leistungsträger und gewann Olympia-Bronze 2016.

Olympia-Bronze in Rio

Sein Debüt für die Nationalmannschaft feierte der Mittelfeldspieler 2014 bei der Champions Trophy gegen Indien, es folgten 114 weitere Länderspiele. 2016 gewann Oruz als damals 21-Jähriger in Rio de Janeiro Olympia-Bronze, 2023 folgte mit dem WM-Triumph das Highlight. "Der Gewinn der Weltmeisterschaft letztes Jahr war die Abrundung und Vergoldung meiner Karriere", sagte Oruz.

Bundestrainer André Henning: "Vorbild für viele Kinder"

"Diese Entscheidung war - gerade zu diesem Zeitpunkt - eine der schwersten meines Lebens", sagte Oruz: "Es war klar, dass mir ein Abschied eines Tages unendlich schwerfallen würde. Gleichzeitig hat sich für mich beruflich eine neue Türe geöffnet, durch die ich einfach durchgehen muss."

Nachdem Oruz als Kind die Diagnose Diabetes Typ 1 erhalten hatte, trauten ihm die Ärzte keine Karriere als Leistungssportler zu, mittlerweile macht er Kindern mit derselben Diagnose als Botschafter in Vorträgen und Workshops Mut und vermittelt, dass Sport trotz der Krankheit möglich ist.

Oruz sei "sicher geprägt durch seine Diabetes-Diagnose. Alle haben ihm gesagt, Leistungssport geht nicht. Und wenn ihm jemand sagt, das geht nicht, dann versucht er es erst recht", sagte Bundestrainer André Henning: "Er ist Vorbild für ganz viele Kinder mit und ohne Erkrankungen, dass Limits und Grenzen verschoben werden können. Als Spieler verlieren wir einen Antreiber, der alles aus sich, seinem Körper und seiner Karriere herausgeholt hat."