Handball-Drittligist Krefeld verpflichtet Ex-Nationalspieler Roscheck für Aufstiegskampf
Stand: 04.02.2024, 22:04 Uhr
Nach mehreren gescheiterten Anläufen im Kampf um den Zweitliga-Aufstieg bekommt die HSG Krefeld Niederrhein für den Saisonendspurt Verstärkung. Ex-Nationalspieler Bastian Roscheck will in Krefeld Spielpraxis sammeln.
Dass der 32-Jährige sich für die Spielgemeinschaft aus HSG Krefeld Niederrhein und Moerser Sportclub entschieden hat, um nach einem im Winter 2022 erlittenen Kreuzbandriss zurück zu alter Stärke zu finden, ist kein Zufall. Roscheck ist in Moers geboren und in Krefeld aufgewachsen - bei der HSG anzuheuern, ist also eine Rückkehr in seine Heimat.
Roscheck hat sich bei der HSG gemeldet
Tatsächlich hat der vierfache Ex-Nationalspieler, der in der Bundesliga für den TSV Hannover-Burgdorf, SC DHFK Leipzig sowie die HSG Düsseldorf und für Deutschland bei der EM 2018 gespielt hat, sich sogar selbst bei der HSG gemeldet: "Ich will einfach wieder Handball spielen. Die HSG und ich hatten in den letzten Jahren immer wieder Kontakt. Dass Krefeld ausgerechnet meine Heimatstadt ist, macht das Ganze natürlich umso schöner", so Roscheck.
Der Handball-Drittligist zögerte nicht lange und nahm den Kreisläufer bis zum Saisonende unter Vertrag. Zum einen dürfte Roscheck, der das Handballspielen beim Kooperationspartner TV Oppum im gleichnamigen Krefelder Stadtteil gelernt hat, den einen oder anderen Fan zusätzlich mobilisieren. Zum anderen ist ein Kreisläufer mit mehr als 200 absolvierten Erstliga-Partien sportlich eine Verstärkung. Die HSG erhofft sich durch ihn "einen Entwicklungsschub in allen Mannschaftsbereichen".
HSG sieht den Routinier als Chance für junge Spieler
Das Knie sollte Roscheck und seinem neuen Club dabei keine Sorgen bereiten - laut HSG ist Roscheck "komplett genesen und voller Tatendrang": "Das ist ein Meilenstein für unsere Entwicklung und zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind", freut sich HSG-Geschäftsführer André Schicks über den neuen Spieler.
HSG-Sportchef Stefan Meler sieht die Verpflichtung Roschecks auch als Chance für dessen neue Teamkollegen: "Bastian ist genau der Spieler, der in unseren Kader passt. Junge Spieler wie Matija Mircic und Lars Jagieniak werden durch seine Qualität und Erfahrung, vor allem in der Defensive, weiter wachsen können."
Spannender Kampf um die Aufstiegsrunde
Sein Debüt feierte Roscheck bereits am Samstag gegen die TSG Haßloch (30:22), wobei er einen Treffer erzielte. Nach den Siegen gegen den TV Homburg (35:26) und beim Longericher SC (29:27) war das bereits der dritte Erfolg in diesem Jahr.
Allzu viele Punkte darf die HSG in der Staffel Süd-West auch nicht liegen lassen, um einen der zwei Spitzenplätze zu ergattern, die zur Teilnahme an der Aufstiegsrunde berechtigen. Auf den ungeschlagenen Tabellenführer TuS Ferndorf (33:1 Punkte) dürfte man dabei seltener schauen als auf die HG Saarlouis (25:11), die Krefeld (30:6) als erster Verfolger im Nacken sitzt.
HSG hat schon mehr als 7.000 Tickets für Derby verkauft
Den routinierten Roscheck kommt die spannende Konstellation beim Sammeln seiner Spielpraxis sicher entgegen, und der 32-Jährige freut sich jetzt schon auf ein Highlight, das am Karnevalssamstag in der Krefelder Yayla-Arena ansteht. Am 10. Februar kommt der Tabellenvorletzte TV Aldekerk nach Krefeld.
Mit Blick auf die Tabelle ist das Duell kein Zuschauermagnet, aber Aldekerk ist ein Dorf mit großer Handballtradition und liegt nur rund 20 Kilometer von Krefeld entfernt. Beim ersten Duell in der großen Krefelder Arena mobilisierten die beiden Clubs im Februar vergangenen Jahres 8.245 Fans und für das kommende Spiel sind laut HSG auch schon mehr als 7.000 Tickets verkauft.
Im Schnitt besuchen in der 3. Liga rund 1.500 Zuschauer die Heimspiele der HSG. 2023 war bei dem Duell mit Aldekerk übrigens auch Roscheck unter den Zuschauern - jetzt freut er sich, Teil des Spektakels zu werden: "Das Kribbeln, dass man vor so einem Event als Spieler hat, hört auch nach so vielen Jahren nicht auf. Darauf freue ich mich jetzt schon."