Der verpasste Aufstieg in die Bundesliga ist abgehakt - das stellte Fortuna Düsseldorfs Trainer Daniel Thioune noch einmal klar. Auf die Frage von Journalisten, ob die Niederlage im Relegations-Rückspiel gegen den VfL Bochum noch seine Gefühlslage beeinflusse, antwortete der 50-Jährige vor dem ersten Heimspiel cool: "Ich war bereits bei einem Spiel der EURO 2024 wieder hier und vor wenigen Wochen auch auf einem der Coldplay-Konzerte. Mittlerweile ist es auch mein Wohnzimmer und ich freue mich jedes Mal darauf, hier einlaufen zu dürfen."
Im Liga-Auftaktspiel hatte die Fortuna einen gefestigten Eindruck gemacht und den ersten Härtetest bestanden. Beim 2:0-Sieg bei Bundesliga-Absteiger SV Darmstadt präsentierte sich das Team als eingespielte Einheit, die geduldig auf ihre Chancen wartete und vor dem eigenen Tor kaum etwas anbrennen ließ. Nach dem Darmstädter Eigentor - dem berühmten "Dosenöffner" - kam der SVD noch einmal auf, doch Düsseldorf antwortete mit dem 2:0 durch den gerade eingewechselten Tim Rossmann und entschied das Spiel.
Ex-Karlsruher Rossmann in die Startelf?
Am Samstag trifft Neuzugang Rossmann in der Partie gegen den Karlsruher SC (13 Uhr) auf seine alten Teamkameraden. Der KSC gewann sein Auftaktspiel gegen den 1. FC Nürnberg nach einem 0:2-Rückstand mit 3:2 und gilt als Kandidat für die Aufstiegsplätze - genau wie Düsseldorf. "2024 gab es in der 2. Bundesliga keine bessere Mannschaft, was die Punkteausbeute angeht", warnte Thioune in der Pressekonferenz vor dem Spiel.
Rossmann stellte Thioune einen Startelf-Einsatz in Aussicht: "Nicht, weil der KSC sein Ex-Verein ist, sondern weil er in Darmstadt Leistung angeboten und mit dem Tor den Finger gehoben hat."
Kein gelernter Mittelstürmer fit
Möglicherweise wird Linksaußen Rossmann als Sturmspitze agieren, weil Thioune personell alles andere als aus dem Vollem schöpfen kann. Durch die Verletzungen von Vincent Vermeij und Wolfsburg-Leihgabe Dzenan Pejcinovic steht dem Düsseldorfer Coach weiter kein gelernter Mittelstürmer zur Verfügung. Auch Linksverteidiger Nicolas Gavory, Innenverteidiger Daniel Siebert und Mittelfeldspieler Noah Mbamba sind noch nicht wieder fit.
Nach den Abgängen der Leistungsträger Christos Tzolis und Yannick Engelhardt verließ nun auch Rechtsverteidiger Takashi Uchino den Klub. Uchino war zwar meist nur Backup für Stammspieler Matthias Zimmermann, trotzdem hat Thioune nun wieder eine Option weniger. So wird Thioune vermutlich dieselbe Startelf aufbieten wie in Darmstadt - nur, dass Rossmann vorne Danny Schmidt ersetzen könnte.
Fortuna muss "Budu" im Auge behalten
Gegen den KSC erwartet Thioune ein anderes Spiel als gegen Darmstadt. "Die größte Herausforderung wird sein, ihren Offensivdrang und das Mittelfeld zu kontrollieren", so Thioune. "Ich erwarte ein Duell auf Augenhöhe. Darmstadt war letzte Woche nicht harmlos. Wir hatten allerdings in letzter Konsequenz eine gute Boxverteidigung und die braucht man in dieser Liga."
Besonders aufpassen muss die Fortuna auf den georgischen Nationalspieler Budu Siwsiwadse. Der KSC-Angreifer hatte das Spiel gegen den 1. FC Nürnberg nach einem 0:2-Rückstand mit drei Toren praktisch noch im Alleingang gedreht. "Wir sollten jetzt nicht darauf setzen, dass Budu jede Woche ein bis drei Tore macht", sagte Karlsruhes Trainer Christian Eichner - und fügte hinzu: "Was er natürlich machen kann und machen darf. Dann lieben wir ihn noch mehr."
Quelle: red