Seine Absicht war eindeutig: Karel Geraerts versuchte vor der letzten Partie des FC Schalke 04 in diesem Jahr noch einmal Optimismus zu versprühen. Der Belgier lobte sein Team, die Entwicklung seiner Spieler während seiner Zeit in Gelsenkirchen. "Wenn ich den ersten Tag mit den jetzigen vergleiche, sehe ich einen sehr großen Fortschritt", sagte der 41 Jahre alte Fußballlehrer.
Am Freitagabend (15.12.2023, 18.30 Uhr) gegen Greuther Fürth dürften die Königsblauen tatsächlich eine Leistungssteigerung vorweisen müssen. Schließlich sind die Fürther die Mannschaft der Stunde in Liga 2. Zuletzt fünf Siege in Folge und ein Remis zeugen von der guten Form der Franken. Mit einem Sieg in Gelsenkirchen rücken die Fürther zumindest über Nacht auf Tabellenplatz drei vor.
15 Tore toppt niemand
Aber hat sich Gerearts Team wirklich verbessert, oder wird der Fußballlehrer von seinen persönlichen Eindrücken getäuscht? Ein Blick auf die Zahlen von Datenerfasser "Sportec Solutions" nach dem 16. Spieltag geben Auskunft darüber. Zur Erinnerung: Geraerts übernahm den FC Schalke 04 nach neun Spieltagen auf dem 16. Tabellenplatz, der Bundesliga-Absteiger hatte ganze sieben Punkte auf dem Konto.
Der Coach startete zwar mit einer 0:3-Niederlage gegen Karlsruhe. Zuletzt gewann er vier der letzten sechs Spiele. An den letzten sechs Spieltagen kamen nur Fürth (16) und Kiel (13) zu mehr Zählern. Und: Die 15 Schalker Tore in den letzten sechs Spielen toppt kein Team. Insgesamt sind unter Geraerts alle Spieler in der Offensive gefordert, die 15 Tore erzielten zehn unterschiedliche Spieler.
Viel weniger Gefahr durch Konter
Die letzten beiden Partien hat Schalke ohne Gegentreffer gewonnen (mit 4:0 gegen Osnabrück und mit 2:0 in Rostock). Erstmals in dieser Saison blieb der S04 in zwei Partien in Folge ohne Gegentor (zuvor in 14 Partien nur einmal). Der Trend ist derzeit der Freund der Schalker.
Aber: Es gibt auch Werte, die sich nur leicht verbessert haben. 13 Gegentore kassierte das Team unter Geraerts bislang. Das sind immer noch viel zu viele in nur sieben Partien. Zuvor waren es sogar 20 Gegentreffer in neun Partien.
Schalke war in den ersten Saisonwochen sehr konteranfällig, das hat Geraerts signifikant verbessert. Unter dem Belgier kassierte der S04 lediglich zwei Kontertore, zuvor waren es sechs. Und auch die zugelassenen Schüsse der Gegner nach Konterangriffen haben sich von 15 auf vier signifikant verringert.
Es wird mehr gelaufen
Eine deutliche Steigerung gab es unter dem neuen Trainer im läuferischen Bereich: Schalke lief vier Kilometer mehr pro Spiel (von 111,8 Kilometer auf 115,8 Kilometer) und zog wesentlich mehr Sprints (von rund 201 auf rund 229) und intensive Läufe (von rund 618 auf rund 674) an.
Zu diesem Zweck hatte Geraerts in den Länderspielpausen eigens intensive Trainingseinheiten angesetzt, um an den konditionellen Grundlagen der Spieler hart zu arbeiten. Mit Erfolg, wie sich mittlerweile herausstellt.
Die Schalker scheinen auf einem guten Weg zu sein und werden deshalb auch immer selbstbewusster. "Wir peilen gegen Fürth ganz klar einen Sieg an. Alles andere kommt nicht infrage", sagte Geraerts.