Trainer Lukas Kwasniok hatte sich bereits am Donnerstag öffentlich von Kruse verabschiedet. Am Freitag folgte dann mit der Vertragsauflösung die offizielle Trennung. "Ich wünsche der Mannschaft und dem Verein, dass sie ihre Ziele erreichen, und wünsche allen alles Gute für die Zukunft", wird Kruse in der Vereinsmitteilung zitiert.
Der Ex-Nationalspieler war erst im Sommer nach Paderborn in die zweite Liga gewechselt, nachdem er vor rund einem Jahr beim Bundesligisten VfL Wolfsburg aussortiert worden war. Er wolle einfach wieder Fußball spielen, hatte Kruse am Tag seiner Verpflichtung auf seinem Instagram-Kanal gesagt.
Kruse bestritt nur fünf Spiele für SCP
Doch es kam anders. In fünf Spielen stand Kruse nur 194 Minuten für die Paderborner auf dem Feld. Über 90 Minuten spielte er nur am zweiten Spieltag gegen den VfL Osnabrück (1:1), in dem eine Torvorlage beisteuerte.
Allerdings zog sich Kruse in diesem Spiel auch einen Muskelfaserriss zu, der ihn für mehrere Wochen außer Gefecht setzte. Danach verhinderten gleich mehrere Infekte weitere Einsätze. Kruse, der vor seinem Engagement in Paderborn zehn Monate kein Pflichtspiel bestritten hatte, kam nicht mehr auf das für die 2. Bundesliga nötige Fitness-Level.
Kruse passte nicht mehr ins System
Und selbst wenn Kruse einsatzfähig war, spielte er nicht. Trainer Kwasniok hatte schlicht keine Verwendung mehr für seinen prominenten Neuzugang: "Unser Geschäftsführer Sport Benjamin Weber und ich haben uns mit voller Überzeugung für Max entschieden, weil wir in der vergangenen Saison die Gegner häufig dominiert haben. Doch wir konnten diese Spielidee bislang nicht mit Leben füllen und die Qualitäten von Max zur Geltung bringen. Bis auf die Überzahlphase gegen Nürnberg hat es kein Spiel gegeben, in dem wir eine Mannschaft mit viel Ballbesitz an die Wand gespielt haben", erklärte Kwasniok auf einer Pressekonferenz am Donnerstag.
Weber ergänzte: "Beide Seiten haben sich die sportliche Entwicklung anders vorgestellt. Max war auf einem sehr guten Weg, ist aber durch die Verletzung ausgebremst worden. Weil die aktuelle Situation für uns und für den Spieler nicht zufriedenstellend war, haben wir uns getrennt."
Kwasiok über Kruse: "Auf menschlicher Ebene 1a mit Sternchen"
Auf persönlicher Ebene war Kwansiok voll des Lobes für Kruse: "Das war auf menschlicher Ebene eine 1a mit Sternchen“, sagte er. "Max hätte hier den großen Star raushängen lassen können, auch im Alltag. Doch das hat er nicht ein einziges Mal gemacht."
Ob und wie Kruse seine Karriere fortsetzt, ist unklar.
Der SCP hat sich nach einem schwachen Saisonstart sportlich gefangen, musste zuletzt aber eine 1:3-Niederlage gegen den 1. FC Nürnberg einstecken. Am Samstag unterlag der SCP beim Aufsteiger SV Elversberg mit 1:4 (1:1).
Quelle: lt