Christoph Klarer von Fortuna Duesseldorf jubelt über das Tor zum 1:1 gegen den Hamburger SV.

Start bei Fortuna Düsseldorf - ambitioniert mit viel Ungewissheit

Stand: 24.06.2023, 13:27 Uhr

Fortuna Düsseldorf hat am Samstag die Vorbereitung auf die neue Saison in der 2. Liga aufgenommen. Nach Platz vier ist der Aufstieg das Ziel - es gibt aber noch mehrere Personalien zu klären.

Fortuna Düsseldorf steht eine überaus spannende Saison bevor. Im Herbst des Jahres will der Verein erstmals im Zuge der Aktion "Fortuna für alle" kostenlos alle Fans bei einer Partie ins Stadion lassen, im Laufe der Spielzeit dann noch mindestens zwei weitere Male. Zukünftig soll alle Heimspiele kostenlos angeboten werden - dafür ist aber auch wichtig, dass es sportlich gut läuft.

Nach Platz vier in der vergangenen Saison wollen die Düsseldorfer den nächsten Schritt machen und in ihrem vierten Jahr nach dem Abstieg die Rückkehr in die Bundesliga schaffen. Das soll weitere Sponsoren anlocken, die notwendig dafür sind, alle Fortuna-Partien in der Liga planmäßig im eigenen Stadion "for free" anbieten zu können.

Auftakt mit zwei Neuzugängen und zwei Rückkehrern

Am Samstag ist für die Mannschaft von Trainer Daniel Thioune die Vorbereitung auf dieses besondere Jahr gestartet. Obligatorisch gab es einen Laktattest, der anzeigt, in welcher körperlichen Verfassung die Spieler aus ihrem Urlaub zurückgekehrt sind. Sie haben ein Fitnessprogramm mitbekommen, die Einhaltung geschieht jedoch in Eigenverantwortung. Wie hoch die war, entscheidet sich in diesen Momenten.

Bis auf den gesundheitlich angeschlagenen Tim Oberdorf waren alle Spieler dabei, es ist aber noch offen, wie viele von diesen Profis wirklich um den Aufstieg aus der 2. Liga kämpfen werden. Mit Yannik Engelhardt und Vincent Vermeij sind die beiden Neuzugänge von der Zweitvertretung des SC Freiburg mit eingestiegen, ebenfalls die zuvor verliehenen Jamil Siebert und Niklas Shipnoski. Aber eben auch Spieler, deren Zukunft ungewiss ist. Und insgesamt ein Kader, der noch einige Baustellen hat.

Tanaka und Klarer könnten viel Geld bringen

"Wir freuen uns auf die neue Saison. Was jetzt noch fehlt, ist, dass wir die Korrekturen, die wir uns noch wünschen, in den nächsten Wochen umsetzen", sagte Sportvorstand Klaus Allofs, der hauptverantwortlich für die Düsseldorfer Transfers ist. "Die sind schon vielfältig, aber wir wissen auch, dass wir wahrscheinlich nicht alles machen können. Es gibt auch ein paar Kandidaten, die ihre Absichten hinterlegt haben."

Entscheidend ist die Frage, was aus Ao Tanaka, der als Torschütze für die japanische Nationalmannschaft das DFB-Team aus dem WM-Turnier in Katar schoss, und Christoph Klarer wird. Bei Tanaka ist die Sache recht klar, er möchte den Klub verlassen und schon jetzt erstklassig spielen. Dies bestätigte Allofs unlängst schon. Bei Klarer gibt es den Versuch, seinen bis 2024 laufenden Vertrag zu verlängern, die Tendenz geht aber auch eher Richtung Abschied.

Allofs: Wollen baldige Gewissheit bei Verträgen bis 2024

Diese beiden Transfers sollen die nötigen Mittel in die Fortuna-Kasse spülen, um weitere Zukäufe zu tätigen. Denn ohne Verkäufe sind Allofs die Hände gebunden. "Wir können nicht sagen, dass wir unsere besten Spieler behalten und darauf aufbauend Verstärkungen holen. Leider geht das nicht", so der 66-Jährige. "Das wird uns in den nächsten Wochen beschäftigen, das kann man jetzt schon sagen."

Vor allem meint Allofs damit die Spieler, die wie Klarer nur noch für ein Jahr an den Verein gebunden. "Wir wollen bei den Spielern, deren Verträge 2024 auslaufen und mit denen wir perspektivisch zusammenarbeiten wollen, so schnell wie möglich Klarheit haben. Auch möglichst schnell Verträge verlängern, aber eben auch andere Lösungen finden", sagte der Fortuna-Manager.

Das Ziel: Starker Kader "ohne verrückte Dinge"

Bei Kristoffer Peterson (wechselt zu Hapoel Be'er Scheva) gab es die schon. Bei Klarer, Stammtorhüter Florian Kastenmeier, dessen Ersatz Dennis Gorka, Tim Oberdorf, Matthias Zimmermann, Emmanuel Iyoha, Felix Klaus und Daniel Ginczek werden die aber mindestens mittelfristig noch erarbeitet werden müssen. Gerade bei den Spielern, die einen gewissen Marktwert haben wie Kastenmeier und Iyoha, auch kurzfristig. Doch das kostet Geld.

Genau wie neue Spieler, nach denen Allofs und sein Sportdirektor Christian Weber ebenfalls längst Ausschau halten. "Bei Vermeij und Engelhardt mussten wir diese Entscheidung jetzt treffen, sonst wären sie woanders hingegangen. Aber wir müssen eben auch sehen, was wir wirtschaftlich hinkriegen und was wir auch genehmigt bekommen", sagte Allofs mit Blick auf den bei Fortuna traditionell kontroversen Austausch mit dem Aufsichtsrat, der Investitionen absegnen müssen. "Unser Ziel ist es, den Kader so stark wie möglich zu gestalten ohne verrückte Dinge zu machen."

Spieler fehlen noch, die Überzeugung ist aber schon da

Allofs wisse jedoch noch nicht "wie der Kader aussieht und das wird uns bis zum 31. August beschäftigen". Gleichwohl reicht die Besetzung schon, um ambitioniert in die Saison zu starten. "Grundsätzlich haben wir einen guten Kader zusammen. Wir haben einen guten Weg eingeschlagen und sind auf dem Weg nach oben", sagte Sportdirektor Weber. "Entsprechend sind wir auch überzeugt, dass wir auch nächste Saison eine sehr gute Mannschaft haben."

Auch Allofs verspricht: "Wir werden eine gute Gruppe haben." Und doch schwebt noch viel Ungewissheit über der Düsseldorfer Fortuna. Die Gewissheit herrscht jedoch, dass die kommende Saison eine erfolgreiche werden soll. Sowohl sportlich als auch darüber hinaus mit dem Projekt "Fortuna für alle".

Quelle: sho