Xabi Alonso, Trainer von Bayer Leverkusen.

Leverkusen gegen Stuttgart - Supercup als Standortbestimmung

Stand: 16.08.2024, 19:46 Uhr

Double-Sieger Bayer Leverkusen hat im Supercup gegen den VfB Stuttgart die Chance auf den ersten Titel der neuen Saison. Unter den Fans ist die Wertigkeit des Pokals umstritten.

Ist es nun der erste echte Titel der Saison? Oder doch nur ein "Kirmespokal"? Es sind derlei Fragen, die in der wiederkehrenden Debatte über Sinn oder Unsinn des Supercups wieder heiß diskutiert werden. Große Teile der Fans zweifeln an der Wertigkeit, die Verantwortlichen aber heben auch diesmal fast schon pflichtbewusst die Bedeutung des Duells zwischen Double-Gewinner Bayer Leverkusen und Vizemeister VfB Stuttgart (Sa., 20.30 Uhr) hervor.

Es sei "kein Testspiel, es ist ein offizielles Pflichtspiel. Darüber hinaus werden ein offizieller Pokal und ein offizieller Titel vergeben", betonte etwa VfB-Trainer Sebastian Hoeneß. Bei Leverkusen gebe es "große Vorfreude" auf das erste Pflichtspiel der Saison, sagte Bayer-Trainer Xabi Alonso. Dem Sieger winken drei Millionen Euro, dem Verlierer zwei.

Supercup als Härtetest für die Liga

Klar ist: Der Supercup könnte durchaus erste Hinweise liefern, ob die Überflieger von Bayer-Coach Xabi Alonso ihren Wahnsinnslauf auch in dieser Saison fortsetzen können. Oder ob der VfB namhafte Abgänge wie Serhou Guirassy, Waldemar Anton (beide BVB) oder Hiroki Ito (Bayern) verkraftet hat.

Und knüpfen die spielstärksten Teams der Vorsaison auch nur annähernd an die jüngsten Duelle an, erwartet die Fans zudem noch ein spannender Schlagabtausch. Auf sportschau.de und in der sportschau-App wird es am Samstag ab 0 Uhr eine Zusammenfassung der Partie geben.

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Alonso plant mit Tah

Im Gegensatz zu den Stuttgartern hat Leverkusen sein Meister-Team bisher weitgehend zusammengehalten. Bis auf Leihspieler Josip Stanisic, der zum FC Bayern München zurückgekehrt ist, hat der Meister keine wichtigen Spieler verloren, sich aber mit Aleix Garcia (FC Girona), Martin Terrier und Jeanuel Belocian (beide FC Stade Rennes) verstärkt. Bis auf Exequiel Palacios (Aufbautraining) kann Alonso am Samstag personell aus dem Vollen schöpfen - auch wenn der Wechsel von Angreifer Adam Hlozek zum Ligakonkurrenten TSG Hoffenheim wohl kurz bevorsteht.

Leverkusens Coach auch weiter mit Jonathan Tah. "Wenn Jonathan bei uns ist, plane ich mit ihm. Jonathan ist sehr wichtig für uns", sagte Alonso über den Innenverteidiger, bei dem noch unklar ist, ob er bei Bayer bleibt oder doch zum FC Bayern wechseln wird. Bayer-Geschäftsführer Fernando Carro hatte mit seinen Verbal-Attacken gegen Münchens Sportvorstand Max Eberl Hintergrund vor dem Supercup für Unruhe gesorgt - dabei ging es wohl um den möglichen, aber bislang nicht vollzogenen Tah-Transfer.

Die Torwart-Frage ließ Alonso dagegen offen. Es gebe "noch keine Entscheidung", wie die Einsätze zwischen den beiden Torhütern Lukas Hradecky und Matej Kovar aufgeteilt werden. Kapitän Hradecky war in der abgelaufenen Saison in der Bundesliga zum Einsatz gekommen, Kovar stand im DFB-Pokal und in der Europa League zwischen den Pfosten.

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Bayer-Vorbereitung lief eher mäßig

In den Testspielen konnten die Leverkusener während der Vorbereitung nicht überzeugen. Gegen RC Lens und Real Betis Sevilla gab es jeweils ein 1:1, beim FC Arsenal eine 1:4-Schlappe. Der einzige Sieg gelang beim Drittligisten Rot-Weiss Essen (2:1). "Das muss ein Weckruf für uns sein. Wir müssen bei null anfangen und die letzte Saison vergessen", sagte Trainer Xabi Alonso. Die letzte Niederlage in einem nationalen Wettbewerb gab es vor 15 Monaten beim 0:3 gegen den VfL Bochum.

Technische Spielwiese für die DFL

Für die Deutsche Fußball Liga (DFL) ist der Supercup auch eine Spielwiese für technische Innovationen. Erstmals wird das sogenannte "Ball-EKG" in einem nationalen Wettbewerb eingesetzt, das etwa Ballberührungen belegen kann und bereits bei der EURO zum Einsatz kam. Dazu kommen Kameras an den Teambussen und im Flur zu den Kabinen sowie Interviews bei der Ankunft. Einige von den Dingen also, die ab 2025/26 fester Bestandteil der Bundesliga sein sollen.

Quelle: sid/dpa/red