Schiedsrichter Daniel Schlager hatte die tragbare Spezialkamera am Sonntag bei der Drittligapartie zwischen Arminia Bielefeld und 1860 München (2:0) während der kompletten Begegnung am Körper. Sie war am Headset des Unparteiischen montiert und zeigte den Spielverlauf aus Sicht des Referees.
Einsatz als "Chance"
Der Einsatz sei in Abstimmung mit den beiden beteiligten Klubs erfolgt. Im Vordergrund steht bei der Entwicklung der Ref-Cam allerdings nicht der "Unterhaltungswert" für die Zuschauer, wie der DFB am Montag mitteilte. Vielmehr gehe es "um zusätzliche Transparenz für die Öffentlichkeit sowie weitere Schulungs- und Verbesserungsmöglichkeiten" für die Schiedsrichter. "Durch die neue Perspektive auf dem Spielfeld soll mehr Verständnis für die schwierige Aufgabe der Unparteiischen geschaffen werden", erklärte der DFB.
Genau aus diesem Grund sieht Schlager die Premiere der "Ref-Cam" in der 3. Liga als große Chance: "Oftmals wird eine Situation nur aus zwei oder drei Perspektiven aufgeklärt. Jetzt kann ich auch mal meine Perspektive den Zuschauern zeigen", sagte der FIFA-Referee.
Bilder nicht live gezeigt
Außerdem fange man mit der Kamera auch Emotionen ein. "Die Emotionen machen den Sport und die Schiedsrichterei auch aus", so Schlager. Schön zu sehen war das bei einer Szene, als Bielefelds Fabian Klos einen Freistoß ins Gesicht bekam und nach einem Spruch von Münchens Morris Schröter dann ziemlich sauer wurde. Schlager beruhigte daraufhin beide Spieler. Die Bilder wurden zwar nicht live gezeigt, aber im Anschluss beim übertragenden Sender "MagentaSport" besprochen.
Erstmals hatte "MagentaSport" die "Ref-Cam" in der Saisonvorbereitung beim Testspiel des 1. FC Köln gegen den AC Mailand einer breiteren Öffentlichkeit gezeigt.
Quelle: red/sid/dpa