Theoson-Jordan Siebatcheu (rechts) und Kouadio Kone von Borussia Mönchengladbach feiern den Sieg ihres Teams.

Gladbach bleibt nach "wildem Ritt" gegen Bochum bescheiden

Stand: 25.02.2024, 14:27 Uhr

Borussia Mönchengladbach jubelt über den ersten Sieg in der Rückrunde. Das 5:2 gegen Bochum soll als Initialzündung dienen. In Bochum sitzt der Frust tief.

Einen Höhenflug seiner Spieler bremste Roland Virkus schnell ein. "Wir haben keinen Grund, um in Euphorie zu verfallen", sagte der Gladbacher Sportdirektor nach dem umjubelten Befreiungsschlag seines Teams: "Wir haben nach Leipzig nicht alles schlecht gesehen, sehen aber jetzt auch nicht alles gut." Doch auch wenn der Chef mahnte - die Erleichterung war überall im Borussia-Park zu spüren.

Mit dem 5:2 (2:0) gegen den VfL Bochum zog Mönchengladbach einen deutlichen Schlussstrich unter den eigenen Negativtrend. Vor dem Duell mit den Bochumern hatte man nach fünf sieglosen Spielen in Serie nur auf dem 15. Platz gelegen. Am Ende einer turbulenten Begegnung mit sieben Toren, hitziger Stimmung und vielen strittigen Szenen sollen die drei Punkte und der Sprung in der Tabelle als Initialzündung für die wichtigen Wochen dienen.

Gladbacher Offensive entfaltet ihr Potenzial

"Das war ein wilder Ritt mit vielen Emotionen und vielen Torszenen", sagte Trainer Gerardo Seoane nach dem ersten Sieg in der Rückrunde. Der Schweizer freue sich, "dass uns so eine gute Leistung gelungen ist über die ganze Spielzeit". Vor allem der zuletzt stark kritisierte Angriff zeigte endlich sein ganzes Potenzial, überrollte immer wieder die wacklige Defensive der Bochumer.

Im Mittelpunkt des offensiven Feuerwerks stand Flügelflitzer Nathan Ngoumou. Zuletzt nur in der Jokerrolle, leitete er mit seinem Führungstor (28.) den Sturmlauf seines Teams ein. "Wir wissen, was wir an ihm haben", sagte Seoane. Nach Ngoumous Führungstor legten Kapitän Julian Weigl per Foulelfmeter (35.), Rocco Reitz (72.), Jordan (78.) und Franck Honorat (90.+6) nach.

Lainer gibt Startelf-Comeback

Im positiven Sinne überlagert wurde der wiedererstarkte Sturm nur von Stefan Lainer, der erstmals nach seiner Krebserkrankung in der Startelf stand und eine starke Leistung zeigte. "Es fühlt sich unfassbar an", sagte der Österreicher. "Der Anpfiff, auf den hatte ich schon den ganzen Tag hingefiebert. Es war sehr befreiend und ein extrem schönes Gefühl".

Nach dem Befreiungsschlag warten die Wochen der Wahrheit auf Mönchengladbach. Mit Siegen in den nächsten zwei Spielen beim FSV Mainz 05 und im Derby gegen den 1. FC Köln kann endgültig jede Angst vor einem Abstiegskampf vertrieben werden - und dann wäre da ja immer noch das verlegte Viertelfinale im DFB-Pokal bei Drittligist Saarbrücken.

Matchwinner Ngoumou gab mit der Erleichterung im Gepäck die Marschroute vor: "In den nächsten Wochen stehen weitere wichtige Spiele an. In diesen müssen wir genauso weitermachen und uns wieder voll reinhauen." 

Frust beim VfL

Beim VfL Bochum saß der Frust tief. "Wir waren nicht gut genug, um hier etwas mitzunehmen", sagte Trainer Thomas Letsch. Eine Woche nach dem umjubelten 3:2-Erfolg gegen Bayern München folgte der Dämpfer. Hatte Bochum vor dem Spiel von einem weiteren großen Schritt in Richtung Klassenerhalt geträumt, musste man nach der Packung im Borussia-Park die Gladbacher vorbeiziehen lassen.

Mittelfeldmotor Kevin Stöger kritisierte nach der Partie die Leistung von Schiedsrichter Sven Jablonski scharf. "Die Entscheidungen waren nicht gut. Die 50:50-Entscheidungen waren alle gegen uns", sagte der Österreicher. Sein Trainer wollte sich nicht an der Diskussion beteiligen. "Das Schöne ist, dass ich Trainer bin - und nicht Schiedsrichter", sagte Letsch: "Wenn man hier 2:5 verliert, muss man nicht über den Schiedsrichter sprechen."

Für Bochum geht es am Samstag (15.30 Uhr) mit einem Heimspiel gegen RB Leipzig weiter. Dabei muss Letsch auf seinen Torwart Manuel Riemann verzichten. Er sah gegen Gladbach wegen Meckerns seine fünfte Gelbe Karte.

Quelle: sid/red